Bürgerversammlung
Den Seestädtern fehlt es an Grün in ihrem Grätzl
Im Zuge einer Bürgerversammlung wurde am Dienstag, 9. April, die (fehlende) Begrünung der Seestadt besprochen. ÖVP und Grüne setzten sich für das Stattfinden der Versammlung ein.
WIEN/DONAUSTADT. Die Seestadt wird oft als Vorzeigeprojekt für ein Stadtentwicklungsgebiet gepriesen. Doch ihre Bewohnerinnen sowie Bewohner und auch einige Politikerinnen und Politiker finden so manchen Kritikpunkt an ihr. Einer der größten ist wohl die (fehlende) Begrünung.
Dementsprechend hat vor Kurzem die "Bürgerversammlung Begrünung Seestadt" stattgefunden. Initiiert wurde die Versammlung von der ÖVP und den Grünen Donaustadt. Dabei sollten Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy (SPÖ) und auch Vertreter der Seestädter Entwicklungsgesellschaft Wien 3420 aspern Development AG den Bürgerinnen und Bürgern Rede und Antwort stehen. Das Event war gut besucht und mitunter auch emotional.
Ein besonderer Fokus lag auf den "Staubflächen" in der Seestadt, vor allem im Bereich des Seeparks. Der Verein "SeeStadtgrün", der sich ebenfalls für das Zustandekommen der Versammlung eingesetzt hatte, schätzt, dass es in der Seestadt circa 8.000 Quadratmeter leere Staubflächen gibt. Von Fachleuten werden diese Flächen als "wassergebundene Oberflächen" bezeichnet. Sie sollen das Versickern von Wasser ermöglichen. Gras würde der großen Belastung nicht standhalten, heißt es in einer Aussendung des Stadtteilmanagements Seestadt aspern.
"SeeStadtgrün" fordert trotzdem eine Bepflanzung dieser Flächen und verweist auf die Verbesserung des Mikroklimas. Außerdem würden Pflanzen und Blumen dem Quartier "einen natürlicheren und grüneren Charakter verleihen".
Hitze erträglich machen
Wolfgang Orgler, Klubobmann der Grünen Donaustadt, sieht eine zusätzliche Begrünung als essenziell an: "Das sind wesentliche Maßnahmen, um die zunehmende Hitze für die Bewohnerinnen und Bewohner erträglicher zu machen." Dem stimmte auch die Donaustädter Nationalratsabgeordnete Gudrun Kugler (ÖVP) zu: "Die Seestadt darf keine Betonstadt sein und sich schon gar nicht zu einer großen Hitzeinsel entwickeln. Insbesondere für die Asphalt- und Staubflächen, aber auch für die Beschattung braucht es rasche und unbürokratische Lösungen." Von der Konstruktivität der Versammlung zeigte sich Kugler nicht sehr überzeugt. Die Antworten des Bezirksvorstehers empfand sie teilweise als "überheblich" und "genervt".
Das kann Nevrivy freilich nicht nachvollziehen. Er habe die Bürgerversammlung jedenfalls sehr konstruktiv gefunden. In der Folge kündigt er Gespräche mit dem Verein "SeeStadtgrün" an, bei denen an Lösungen gearbeitet werden soll.
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