Jahres-Ausblick
Die Donaustadt wird 2024 attraktiver für Radler
Im exklusiven Interview mit der BezirksZeitung verrät Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy (SPÖ) seine Pläne und Wünsche für das Jahr 2024.
WIEN/DONAUSTADT. Schon ist das Jahr 2023 wieder vorbei. Das neue Jahr hat begonnen und es stehen spannende Projekte am Programm. Auch Herausforderungen wird es wieder geben. Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy erzählt im Interview von den Plänen für die Donaustadt.
Was ist Ihr Fazit von 2023?
ERNST NEVRIVY: Es war ein erfolgreiches Jahr für die Donaustadt. Die Donaustadt wächst und gedeiht. Viele wollen in den Bezirk. Das verstehe ich. Die Donaustadt ist der schönste Bezirk von Wien und dementsprechend gab es viele Herausforderungen, vor allem in der Infrastruktur. Bei den einzelnen Stadtentwicklungsprojekten hast du immer wieder Widerstände vonseiten der Bewohner, die in der unmittelbaren Umgebung sind.
Es gibt viele große Bauprojekte: Quartier Süßenbrunner Straße, Erzherzog Karl Straße Süd. Ist da ein Baustart in Sicht?
Das Projekt Süßenbrunner Straße West wurde im Oktober im Gemeinderat beschlossen. Ein Baustart ist aber noch nicht in Sicht. Die Verfahren dauern immer länger. Es gibt immer mehr Widerstand vonseiten der Bevölkerung. Ich wüsste nicht, welches größere Stadtentwicklungsgebiet in nächster Zeit starten wird.
Momentan wird geprüft, ob für das Projekt Süßenbrunner Straße West eine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig ist. Denken Sie, das Projekt wird noch verhindert?
So wie es jetzt aussieht, denke ich nicht, dass sich noch etwas ändern wird.
Es gibt viele Diskussionen mit den Anwohnerinnen und Anwohnern. Wird es im neuen Jahr mehr Einigkeit geben?
Die Politik muss auch die Bürgerinitiative der Wohnungssuchenden sein. Diejenigen, die bereits versorgt sind, die haben es einfach. Die haben schon die Wohnung. Es gibt im Schnitt circa 4.000 zusätzliche Bewohner jedes Jahr in der Stadt. Und wenn man für die nicht ausreichend geförderten leistbaren Wohnraum schafft, dann wird für alle anderen Mieter das Wohnen teurer werden und der Druck auf dem Wohnungsmarkt wird größer.
Fokus auf Rad- und Fußverkehr
Bekommt die Seestadt mehr Grün?
Es wurden bereits drei Parkanlagen errichtet. Es sind schon weit über 2.000 neue Bäume gepflanzt worden. Das Problem ist natürlich, wenn neue Bäume gepflanzt werden, sind das nicht alles bereits große dichte Bäume, sondern es sind natürlich noch Jungbäume. Dementsprechend hat man die Situation, dass man oft das Gefühl hat, da ist nichts, obwohl der Baum schon dort steht. Aber grundsätzlich ist jetzt nicht mehr angedacht, dass man noch großartige zusätzliche Grünflächen macht.
Was steht denn so an im neuen Jahr?
Der entscheidende Punkt ist, dass jetzt die große Radoffensive, die jetzt seit einigen Jahren schon läuft, weitergeht. Die Wagramer Straße wird neu gebaut – endlich. Wir werden einen zusätzlichen, breiten Radweg und auch mehr Freiräume für die Fußgänger haben. Aber es wird kein fließender Verkehr behindert und somit kein zusätzlicher Stau erzeugt. Außerdem wird mit dem Masterplan Gehen der Fußverkehr verbessert werden.
Wie sieht es mit einem Übergang zum Gewerbepark Stadlau aus?
Ich gehe davon aus, dass in den nächsten Jahren eine Lösung kommen wird. Ich hätte es am liebsten so schnell wie möglich.
Was sehen Sie für Herausforderungen für das neue Jahr?
Die tatsächliche Herausforderung ist einfach die, die wir seit Jahren schon haben, nämlich den Zuzug zu bewältigen. Es wird notwendig sein, dass man zum einen Wohnraum schafft, und zum anderen die Infrastruktur ausbaut. Der Öffi-Ausbau und die Intervall-Verdichtung werden wichtig und notwendig sein. Und auch Arbeitsplätze zu schaffen steht am Programm.
Was wünschen Sie sich für den Bezirk?
Ich wünsche mir, dass er weiterhin der lebenswerteste Bezirk bleibt. Und ich würde mich echt freuen, wenn uns das eine oder andere gelingt: Sei es mit öffentlichen Verkehrsmitteln, mit zusätzlichen Linien oder einer Intervall-Verdichtung.
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