Sensation: Die Augenambulanz bleibt im SMZ-Ost
21.000 Unterschriften haben dafür gesorgt, dass die Versorgung für die Patienten über der Donau auch in Zukunft gesichert ist.
WIEN. Es ist fix und eine kleine Sensation: Die Augenambulanz im Donauspital bleibt erhalten. Die Geschäftsführung des KAV präsentierte am Donnerstag den Augenärzten der betroffenen Spitäler die Lösung. Tags zuvor gab es bereits Gespräche mit der Initiatorin der Unterschriftensammlung, Ruth Hufnagl, wobei Michael Binder vom KAV die konstruktive Atmosphäre während des Prozesses betonte: "Durch ihr Verhalten uns gegenüber haben wir sie nie als Feind, sondern als Partnerin gesehen."
Initiatorin Ruth Hufnagl ist überglücklich: "Mir ging es in der Sache nie um ein Gegeneinander oder einen Sieg, den ich für mich erringen wollte. Mir waren nur die Menschen wichtig, die die Schließung schwer getroffen hätte. Es war oft ein kontroversielles, aber stets auch konstruktives Miteinander, das schlussendlich zum Erfolg geführt hat."
Die Vereinbarungen im Überblick:
- Die Bettenstation des SMZ-Ost wird entsprechend des medizinischen Fortschritts insbesondere bei Operationen des "Grauen Stars" verkleinert, weil in den meisten Fällen die Patienten nach einer Staroperation noch am selben Tag das Krankenhaus verlassen können.
- An der Spitze der Augenabteilung des Donauspitals steht zukünftig kein eigener Primararzt mehr. Der für die Rudolfstiftung zuständige Primar wird auch der Augenabteilung des SMZ-Ost vorstehen. Vor Ort wird es dafür einen leitenden Oberarzt geben.
- Die 24-Stunden-Versorgung für 7 Tage die Woche im Donauspital ist gesichert.
Nachdem bekannt wurde, dass die Augenambulanz im Donauspital geschlossen und in die Rudolfstiftung abwandern soll, begann Ruth Hufnagl damals noch mit ihrer Mitstreiterin Margarete Wojta, Unterschriftenlisten in Apotheken und bei Ärzten aufzulegen. Mit 5.000 Unterschriften wurde gerechnet, am Ende unterstützten knapp 21.000 Menschen die Forderung nach dem Erhalt der Augenambulanz im SMZ Ost. Gerade für ältere Patienten aus Transdanubien ein schwieriges Unterfangen, was auch Augenärzte bestätigten. "Viele Patienten erhalten bei ihrer Behandlung Augentropfen, die das Sehvermögen beeinträchtigen. Damit noch quer durch die Stadt mit den Öffis zu fahren, ist gerade für ältere Personen wirklich gefährlich", so eine Augenärztin im SMZ-Ost.
Dank an Unterstützer
Aus diesem Grund setzte die Donaustädterin Ruth Hufnagl alle Hebel in Bewegung, um gegen die geplante Schließung vorzugehen. Politische Unterstützung erhielt sie dabei vor allem von Stefan Gara von den NEOS, aber auch Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy sprach sich vehement gegen ein Abwandern der Augenambulanz aus. Wesentlich für den jetzigen Erfolg war laut Ruth Hufnagl auch ein Termin mit der ehemaligen Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely und Fachreferent Roland König Ende 2016, der den Grundstein für das Ergebnis legte.
Ruth Hufnagl: "Ich danke allen Unterstützern, die diesen Erfolg ermöglicht haben. Fast 21.000 Menschen haben mit ihrer Unterschrift zu erkennen gegeben, dass sie bestmögliche spitalsärztliche Augenversorgung der Bevölkerung in 'Transdanubien' – wie bisher – gewahrt wissen wollen."
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