The Voice Of Germany
Oggauer Marcel berührte die Publikumsherzen
Am Donnerstag war der 22-jährige Oggauer Marcel Rainprecht bei der deutschen TV-Gesangsshow 'The Voice Of Germany' zu sehen. Noch nie zuvor auf einer Bühne gestanden, wagte er den großen Schritt und berührte mit "More Than Words" von Extreme nicht nur die Coaches, sondern vor allem die Herzen der Zuseher.
OGGAU / BERLIN. "Ich fühle mich, als würde ich jeden Moment tot umfallen". Das waren Marcels Worte unmittelbar vor seinem allerersten Bühnenauftritt. Die Nervosität war dem Bankangestellten sichtlich anzumerken, denn bei 'The Voice' musste er sich nicht nur einer prominenten Jury stellen (Shirin David, Ronan Keating, Giovanni Zarrella sowie Bill und Tom Kaulitz), sondern auch rund einer Million TV-Zuschauer. Kaum erklang die Musik, schaltete Marcel blitzschnell um und überzeugte das Publikum mit den ersten Tönen von "More Than Words".
"Ich habe gezittert am ganzen Körper, das Mikrofon hat gezittert, mir war schlecht, es war schrecklich. Ich habe absolut nicht gewusst was auf mich zukommt und dann ist es mit einer Wucht auf mich hereingerasselt. Aber für das, wie es mir gegangen ist, habe ich das echt gut hinbekommen", so der Oggauer im Interview.
Auch psychisch eine Herausforderung
Die Aufregung sei dem 22-Jährigen etwas im Weg gestanden, er war einer der wenigen Talente mit keiner Bühnenerfahrung oder Gesangsunterricht. Auch psychisch war es für ihn danach nicht einfach - noch zwei Monate danach habe er Auswirkungen vom Auftritt gespürt. Sein Kopf habe das erst verarbeiten müssen, deshalb hat er auch mit einer Psychologin gesprochen, die vom Sender bereitgestellt wurde. Jetzt geht es dem jungen Sänger aber wieder gut, er sei bereit für neue Auftritte.
Unter den besten 120
Mit mehreren Gesangs-Videos hat sich Marcel bei 'The Voice Of Germany 2023' beworben. Mit den Videos ging er dann durch mehrere Auswahlrunden, ein langwieriger Prozess. In weiterer Folge wurde er dann zum persönlichen Vorsingen in Berlin eingeladen, wo er drei Songs performen musste. Knapp ein Monat später kam der Anruf mit der Einladung zu den 'Blind Auditions'. Von ungefähr 36.000 Bewerbern, schafften es tatsächlich nur 120 davon ins TV.
"Still und heimlich" gesungen
Das Singen begleitet den 22-jährigen Oggauer schon lange. Seit er ein kleines Kind war, habe er schon gesungen, aber immer nur still und heimlich, weil er "absolut kein Selbstbewusstsein hatte". In der Volksschule kam Marcel dann in den Schulchor und hat dort herausgefunden, dass er ein natürliches Talent dafür besitzt. "Für mich war die Musik in meiner Kindheit immer wie Medizin für die Seele. Wenn ich traurig war, habe ich immer gesungen und habe so Sachen verarbeitet", erklärt Marcel.
Eigene Musik
Ob eine Zukunft im Rampenlicht für Marcel in Frage kommt, kann er derzeit noch nicht beantworten. Er habe jetzt gesehen, wie das ist, im Mittelpunkt zu stehen und er von vielen Leuten ständig auf den Fernsehauftritt angesprochen wird. Das sei echt auslastend und energieraubend. Durch diesen Bühnenauftritt habe er auf der anderen Seite aber gemerkt, wie sehr es ihm gefällt, Emotionen zu vermitteln und Leute damit zu berühren. "Ich habe auch schon angefangen, eigene Musik zu schreiben und Ideen zu entwickeln. Das ist aber erst in der Anfangsphase", so Marcel über seine Zukunft.
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