Masterplan für Archäologie
Acht Flagship-Projekte für das Burgenland
Unter dem Titel „Masterplan Archäologie“ startete das Land Burgenland im Vorjahr eine Initiative, in der das archäologische Erbe des Landes im Mittelpunkt steht. Auf Grundlage einer umfassenden Vorstudie erfolgt nun die gezielte Weiterentwicklung bereits bekannter archäologischer Stätten sowie die Erschließung bisher unerforschter Fundstellen.
BURGENLAND. Am Montag, 12. September, präsentierte LH Hans Peter Doskozil gemeinsam mit dem Leiter der Arbeitsgruppe "Archäologie Burgenland", Nikolaus Franz im Landesmuseum Burgenland in Eisenstadt, Ziele des Masterplans und stellte dabei acht Flagship-Projekte vor. 8.000 Jahre werden für BurgenländerInnen, interessierte BesucherInnen aufgearbeitet. Bis 2027 sollen acht Flagship-Projekte umgesetzt werden.
15 Millionen Euro
Archäologische Fundstücke würden in Museen ausgestellt, doch an den eigentlichen Fundstellen sei in der Vergangenheit zu wenig gemacht worden, um die Bedeutung der historischen Orte darzustellen. Diese Orte haben, laut Landeshauptmann, eine kulturhistorische und kulturtouristische Bedeutung, die im neuen Projekt aufgearbeitet werden soll. Für den Masterplan steht ein Investitionsrahmen von 15 Millionen Euro aus Landesmitteln, EU-Fördergeldern und weiteren Kooperationspartnern für den Zeitraum 2021 bis 2027 zur Verfügung. Damit sollen die Marke „Archäologie Burgenland“ etabliert, die Flagship-Projekte umgesetzt, die Anlage thematischer Trails sowie die Förderung weiterer Initiativen realisiert werden.
„Archäologie Burgenland“
Ziel ist es, auf Basis wissenschaftlicher Forschung die kulturtouristische Attraktivität des Burgenlandes maßgeblich zu erhöhen. Ein weiteres Ziel soll es sein, jene Orte, an denen das archäologische Erbe des Burgenlandes sicht- und erfahrbar gemacht wurde, in Form eines zusammenhängenden Wander- und Fahrrad-Trails miteinander zu vernetzen. Die Marke „Archäologie Burgenland“ soll dabei die Rolle eines Wegweisers spielen, der interessierten BesucherInnen dabei helfen soll, die vielfältige burgenländische Geschichte in einer Zeitspanne von annähernd 8.000 Jahren zu erschließen.
Der Masterplan ist die Basis für die Arbeitsgruppe „Archäologie Burgenland“, welche in der Abteilung 7 – Bildung, Kultur und Wissenschaft im Amt der Burgenländischen Landesregierung angesiedelt ist. Nikolaus Franz und sein Team sind mit der Entwicklung, Umsetzung und Errichtung von archäologischen Besucherzentren, Rastplätzen und Schauanlagen betraut. Zusätzlich sollen Partnerschaften mit archäotouristischen Institutionen im In- und Ausland etabliert werden, die einen Wissenstransfer gewährleisten und internationale Kooperationen im Bereich Kulturtourismus ermöglichen sollen. Die Archäologie Burgenland möchte überdies regionale und lokale Initiativen unterstützen, die die Vergangenheit des Burgenlandes erforschen.
Die acht Flagship-Projekte
Der Masterplan Archäologie soll kontinuierlich weiterentwickelt werden. In einem ersten Schritt wurden acht Flagship-Projekte definiert, die als archäologische Vorzeige-Projekte dienen sollen.
- 7.000 Jahre Menschheitsgeschichte in Weiden am See (Bezirk Neusiedl/See)
- „Palastvilla“ und antikes Logistikzentrum in Bruckneudorf (Bezirk Neusiedl/See)
- Römisches Leben mitten in Müllendorf (Bezirk Eisenstadt-Umgebung)
- Antike Badekultur in Deutschkreutz (Bezirk Oberpullendorf)
- Die Legionäre in Lutzmannsburg-Strebersdorf (Bezirk Oberpullendorf)
- Besucherzentrum „Lodge am Geschriebenstein“ (Bezirk Oberwart)
- Monumentale Observatorien der Steinzeit in Rechnitz? (Bezirk Oberwart)
- Wandern durch die Geschichte – Rundwanderweg Burg-Schandorf (Bezirk Oberwart)
Geschichte spürbar machen
„An den Plätzen der Geschichte soll Geschichte erlebbar gemacht werden“, sagte Landeshauptmann und Kulturreferent Hans Peter Doskozil bei der Präsentation. Auf Basis des Masterplans soll die kulturtouristische Attraktivität des Burgenlandes durch seine erforschte Geschichte gehoben und archäologische Stätten besser erschlossen werden.
Die geografische Lage gibt dem Burgenland eine historische Vielfalt, die von der Steinzeit bis in die jüngere Vergangenheit reicht. „Die Ausstellung 100 Jahre Burgenland hat viel zur Identität des Burgenlandes beigetragen“, erklärte der Landeshauptmann. „Die Geschichte des Landes geht aber viel weiter als 100 Jahre zurück. Diese Geschichte soll für die nachfolgenden Generationen erlebbar und spürbar gemacht werden.“
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