Beinahe wie im Kino: „Eine Nacht in Venedig“ auf der Seebühne Mörbisch
Die Seefestspiele feierten eine erfolgreiche Premiere der Strauß-Operette
MÖRBISCH (sk): Wenn Herbert Lippert als Kapitän des Luxusliners „Herzog von Urbino“ am Schiffsbug steht und die Arme ausbreitet, dann erinnert das an eine berühmte Szene aus dem Film „Titanic“, ist aber vielmehr einer der vielen amüsanten Einfälle in Karl Absengers Neuinszenierung von Johann Strauß´ Operette „Eine Nacht in Venedig“. Das im Neusiedler See vor Anker gegangene riesige Kreuzfahrtschiff geht auch nicht unter, sondern dreht sich, durch pure Manneskraft angetrieben, scheinbar mühelos und trägt u.a. venezianische Häuserfassaden in seinem Bauch.
Wiederbelebt und ins Heute versetzt
Mit dem Motto „Benvenuto a Venezia“ holte Intendantin Dagmar Schellenberger den Operetten-Klassiker nach 16 Jahren aus der Seebühnen-Versenkung und verbindet damit die Hoffnung, nach der Trendwende bei den Publikumszahlen im Vorjahr weiter auf einer Erfolgswelle schwimmen zu können. Und das könnte daraus gelingen. Eine schlechte Nachrede sollte die Karnevalsnacht am See nicht haben. Die in der Originalfassung in der Mitte des 18. Jahrhunderts spielende Handlung wurde auf der Bühne im Cinemaskop-Format stimmig und kurzweilig in die Jetzt-Zeit gebracht, und das ohne das Operetten-Publikum mit verstörenden Experimenten zu behelligen.
Neues Ehrenmitglied und weitere „Promis“
Ob Harald Serafin mit einem „wunderbar“ auf die Premiere am vergangenen Donnerstag reagierte, ist nicht überliefert. Noch vor Vorstellungsbeginn verlieh Dagmar Schellenberger ihrem Vorgänger jedenfalls die Ehrenmitgliedschaft der Seefestspiele Mörbisch. Augen- und Ohrenzeugen dafür waren u.a. LH Hans Niessl an der Spitze der am selben Tag angelobten Landesregierung sowie bei Mörbisch-Premieren immer wieder anwesende Gäste wie Franz Vranitzky, Gerry Keszler, Lotte Tobisch, Richard Lugner, Toni Stricker, und, und, und.
Fotos: @Fertsak
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