"Die schlaue Box" – Eisenstädterin entwickelt Koffer für Autisten

- Petra Ott entwickelte gemeinsam mit ihren 14-jährigen Sohn "Die schlaue Box". Diese unterstützt autistische Kinder in der Schule und daheim.
- hochgeladen von Franz Tscheinig
EISENSTADT (ft). Laut der Österreichischen Autistenhilfe leiden 17 von 10.000 österreichischen Kindern an Autismus, weitere acht am so genannten Asperger Syndrom. Letzteres ist eine Entwicklungsstörung, die dem Krankheitsspektrum des Autismus angehört. Auch der 14-jährige Sohn von Petra Ott aus Eisenstadt ist Asperger-Autist. Eigentlich hätte er laut seinen Volksschullehrern in die Sonderschule wechseln sollen. Doch das war eine grobe Fehleinschätzung: Der junge Mann ist äußerst intelligent und entwickelte nun gemeinsam mit seiner Mutter einen Koffer mit dem Namen "Die schlaue Box", der die Alltagsprobleme von Autisten lösen könnte.
"Mache ihnen keinen Vorwurf"
Als Petra Ott's Sohn in die Volksschule kam, wollten ihn seine Lehrer zuerst in die Sonderschule schicken. Doch dahin sollte er nie gelangen und das war gut so: Heute besucht der 14-Jährige die vierte Klasse im Gymnasium und ist ein äußerst intelligenter Schüler. Seine Volksschullehrer hatten dies damals offensichtlich einfach nicht erkannt. "Aber ich mache ihnen keinen Vorwurf, viele Lehrer sind mit autistischen Schülern einfach überfordert", weiß Petra Ott, die beruflich als Mentaltrainerin tätig ist und sich in ihrem Studium jahrelang mit dem Asperger-Autismus auseinandersetzte.
"Die schlaue Box"
Obwohl der 14-Jährige eine hohe Intelligenz aufweist, gab es während seiner Schulzeit immer wieder Probleme. Und das hat seine Gründe: Da sich Asperger-Autisten sehr stark mit sich selbst und ihrer Innenwelt beschäftigen, zeigen sie häufig eine Aufmerksamkeitsstörung. Außerdem brauchen sie eine geregelte Umgebung und vertraute Symbole, um sich zurechtzufinden. "Mein Sohn hat mir einmal gesagt, dass er in seinen früheren Schuljahren gerne etwas bei sich gehabt hätte, das ihm im Schulalltag unterstützt", erzählt Ott. Also entwickelte sie gemeinsam mit ihrem Sohn "Die schlaue Box": Diese ist ein Koffer, der mit Hilfe von Bildern, Symbolen, einer Magnettafel und dem "Max", einer Puppe, den Tagesablauf regelt. Dabei kann er sowohl in der Schule als auch zuhause als Unterstützung dienen.
Experten sind beeindruckt
Auch wenn der Koffer bisher nur als Prototyp existiert, wurde "Die schlaue Box" bereits von führenden Autismus-Experten in Österreich als tatsächliche Unterstützung im Alltag von Autisten bestätigt. Petra Ott's Traum ist es daher, jede Schule mit dem Koffer auszustatten, um autistische Kindern aber auch Lehrer im Umgang mit diesen im Schulalltag zu unterstützen. Da die Entwicklung des Koffers mit hohen Kosten verbunden ist, ist die Mutter auf finanzielle Unterstützung und Geschäftspartner angewiesen.
Wenn Sie dabei helfen möchten, "Die schlaue Box" zu verwirklichen, dann melden Sie sich bei Petra Ott über info@molemental.com.
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