Eisenstadt: Wirbel um abgesagte Kundgebung
Die für letzten Sonntag angekündigte Kundgebung in der City fand nicht statt. Die Stadt war nicht bereit, Strom zur Verfügung zu stellen und die Müllentsorgung des Festes „im friedlichen und freundschaftlichen Ambiente“ zu übernehmen. Die Veranstalter schäumen.
EISENSTADT (sz). „Die Jugendpolitik der Landeshauptstadt ist auf dem Niveau eines Entwicklungslandes: Es gibt kein Geld für Streetwork-Projekte und auch keinen Raum für das mutwillig demontierte Jugendzentrum JUZ“, meint man beim sozial- und kulturpolitisch aktiven Verein „Burgenland wehrt sich – Aktiv gegen Rechts!“ und plante daher eine Kundgebung, um Problembewusstsein für diesen Missstand zu schaffen.
„Problembewusstsein schaffen“
„Eine Schulstadt wie Eisenstadt darf sich vor ihrer jugendpolitischen Verantwortung nicht drücken. Genau dort beginnt nämlich moderne Präventionspolitik, genau hier werden Ansätze zu Kriminalität, Drogenkonsum und Gewalt im Keim erstickt“, weiß sich Vereins-Obmann und Lehramts-Student David Lang aus Neufeld am Puls der pädagogischen Zeit. Eben dort ist die Gemeindepolitik nicht. Und Vereins-Obfrau Dagmar Hanifl ergänzt: „Genau deshalb wollen wir ein Problembewusstsein schaffen. Am besten kreativ.“
Das Imperium schlug jedoch zurück: „Eine Frau aus Mörbisch und ein Mann aus Neufeld haben offenbar eine Menge Zeit und haben sich ein Hobby ausgesucht: Eisenstadts Jugend schlecht zu machen, die Bevölkerung durch ,Kundgebungen‘ zu stören und die Landeshauptstadt zu beschimpfen. Nicht das erste Mal organisieren die beiden eine ,Kundgebung‘ unter dem Vorwand einer Musikveranstaltung, um Jugendliche anzulocken“, meint dazu Jugendgemeinderat Istvan Deli. Und weiter: „Die beiden hätten in ihren Heimatgemeinden genug zu tun, wenn sie sich wirklich für die Jugend einsetzen wollen. Zum Beispiel könnten sie dafür demonstrieren, dass Neufeld so wie Eisenstadt eine kostenlose Kinderbetreuung zur Verfügung stellt.“
Kritik unverständlich
David Lang ist übrigens auch Sprecher der Skatepark-Initiative, die jahrelang für eine neue Heimstatt gekämpft hat. Von ihm stammt der in der Kundgebungs-Ankündigung formulierte Satz „Ein Skate-Park macht noch keine Jugendpolitik“, zu dem Istvan Deli ebenfalls etwas einfällt: „Was mich persönlich sehr verwundert ist, dass sich der junge Mann aus Neufeld öffentlich immer lautstark und mit persönlichen Abfälligkeiten für einen Skateplatz stark gemacht hat – und dann, als es darum ging, mitanzupacken, mit Abwesenheit glänzte.“
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