100 Jahre Burgenland
Feuerwehr Eisenstadt besteht bereits seit 1874
Das Feuer ist bekannt als unentbehrliches Element, unkontrolliert aber als alles zerstörende Kraft. Der Mensch hat rasch erkannt, sich gegen das Element Feuer zur Wehr setzen zu müssen. Die Freiwillige Feuerwehr Eisenstadt ist mit dem Gründungsjahr von 1874 die älteste Feuerwehr im Bezirk.
EISENSTADT. Die ältesten Schriften berichten bereits über Brandschutzmaßnahmen in der Antike. Im Mittelalter hatten die städtischen Handwerksorganisationen größtes Interesse an der Bewahrung ihres Eigentums und übergaben die Aufgabe des Brandschutzes ab Mitte des vorigen Jahrhunderts an eine neu gegründete Organisation: die Feuerwehr.
Hauptversammlung 1874
In Österreich brachte das Reichsgemeidegesetz von 1862 die Voraussetzung zur Gründung von Feuerwehrvereinen. Die Freiwillige Feuerwehr Pinkafeld, gegründet 1871, zählt als älteste Wehr des Burgenlandes. Drei Jahre später, am 12. April 1874, fand die erste Hauptversammlung der Stadtfeuerwehr Eisenstadt statt. Bereits in ihren Anfangstagen konnte die Freiwillige Stadtfeuerwehr Eisenstadt einen Mannschaftsstand von über 80 Mitgliedern vorweisen, jedoch gab es vorerst keinen zentralen Stützpunkt. Der Bau eines ersten Feuerwehrhauses wurde 1906 beschlossen und u.a. mit Unterstützung der Gemeinde und des Fürsten Esterhazy nach den Plänen von Gustav Kritsch in der Rusterstraße realisiert.
Schwere Zeiten
Der Erste Weltkrieg stürzte auch die Feuerwehren in eine tiefe Krise. Die Feuerwehr musste wiederaufgebaut werden. Mit der Anschaffung eines ersten Rüstwagens 1931 wurde ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Eisenstadt gesetzt. Das Gesetz vom 3. Juli 1935 erklärte die Orts- und Stadtfeuerwehren des Landes zu Einrichtungen öffentlichen Rechts mit Rechtspersönlichkeit. Im Zuge des Zweiten Weltkrieges litten die Feuerwehren unter enormer Unterbesetzung und akutem Ausrüstungsmangel. Durch Luft- und Bombenangriffe kam es vermehrt zu größeren Bränden und Katastrophen, die ihren tragischen Höhepunkt aus Eisenstädter Sicht am 10. Mai 1944 erreichten, als bei einem verheerenden Bombardement mehr als 20 Häuser vollständig zerstört wurden und 40 Menschen ihr Leben lassen mussten. Nach Kriegsende stand man vor den Trümmern jahrelanger Arbeit – unzählige Mitglieder fielen den Kämpfen zum Opfer und es war fast keine Ausrüstung mehr vorhanden. Nur langsam konnten die nötigsten Geräte wieder angeschafft werden.
Aufschwung und Umzug
Die späteren Jahre waren vom wirtschaftlichen Aufschwung und dem Wachstum der Stadt Eisenstadt geprägt. 1971 wurden im Zuge der Gemeindenzusammenlegung von Eisenstadt, Kleinhöflein und St. Georgen auch die jeweiligen Feuerwehren letztgenannter Ortschaften in den fortan existierenden Feuerwehrbezirk Eisenstadt eingegliedert. Da die Räumlichkeiten in der Rusterstraße mit der Zeit nicht mehr genügend Platz für alle Geräte und die Mannschaft boten, wurde im Gemeinderat 1991 der Bau eines neuen Feuerwehrhauses beschlossen, das 1995 offiziell eröffnet wurde und bis heute als Zentrale dient.
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