Polytechnische Schule Eisenstadt
Interview mit Direktor Ronald Popovits
Die Polytechnische Schule Eisenstadt (PTS) versteht sich als Schnittstelle zwischen dem Ende der Schulpflicht und dem Übergang ins Berufsleben bzw. einer weiteren schulischen Ausbildung. Wir haben mit dem Direktor der PTS Eisenstadt Ronald Popovits über die Herausforderungen für die Schüler geredet.
EISENSTADT. 63 Schüler besuchen zurzeit die PTS in Eisenstadt und werden Schritt für Schritt zu einer Karriere mit einer Lehre vorbereitet. Wir haben mit dem Direktor der PTS Eisenstadt Ronald Popovits über die Herausforderungen für die Schüler geredet.
Wie viel Prozent der Schüler beginnen nach dem Schulabschluss eine Lehre?
Ronald Popovits: Rund ein Drittel startet gleich mit einer Lehre, ein Drittel besucht anschließend weiterführende Schulen und ein weiteres Drittel bereitet sich mit verschiedenen Ausbildungen für Jugendliche unter 18 auf einen Eintritt in den Arbeitsmarkt vor.
Welche Berufe kann man auf der Polytechnischen Schule in Eisenstadt erlernen?
Bei uns gibt es die Fachbereiche "Bau", "Electro", "Gesundheit, Schönheit und Soziales", "Handel/Büro", "Holz", "Mechatronik", "Metall" und "Tourismus". Die Ausbildungen sind auf ein ganzes Berufsfeld ausgerichtet und bereiten nicht spezifisch auf eine konkrete Lehre vor, sondern gleich auf ein ganzes Gebiet. Der Vorteil ist, dass die Schüler so das ganze Berufsfeld kennenlernen. Einige Schüler entscheiden sich später für eine Lehre, die sie zunächst vielleicht mal gar nicht kannten.
Welche Lehrberufe sind bei den Schülern besonders beliebt?
Das ist bei uns von Jahr zu Jahr verschieden. Jedoch kann man schon sagen, dass die traditionellen Berufe mehr gefragt sind. Wir haben mehr Buben bei uns in der Schule und deshalb sind besonders die technischen Berufe sehr beliebt.
Wie bereiten Sie die Schüler auf eine spätere Lehre vor?
Wir versuchen die Schüler so oft wie möglich mit verschiedenen Firmen in Kontakt zu bringen, bei den Berufspraktischen Tagen und bei Schnuppertagen. Ziel ist es, dass die Schüler die Unternehmen selbst auswählen und auch anschreiben, wir stehen beratend zur Seite und unterstützen die Schüler, wenn sie Hilfe brauchen. Die Schüler lernen bei uns alle Fachbereiche in den Werkstätten. Dabei ist die Ausbildung auf das Berufsfeld ausgerichtet. Es gibt in unserer Schule viele gute Schüler, die von den Lehrern Hilfe benötigen. Mir ist eine gute Kommunikation mit den Schülern besonders wichtig.
Welche Kriterien sind wichtig, um eine Lehrstelle zu finden?
Wichtig ist es, sich bei den Berufspraktischen Tagen gut zu präsentieren. Für die Firmen ist es wichtig, dass sie die Lehrlinge bereits kennengelernt haben. Auch der Schulerfolg ist wichtig. Schüler mit einem guten Schulabschluss finden meistens eine Lehrstelle in ihrem Berufswunsch. Ein Schüler mit einem schlechteren Abschluss muss länger suchen.
Gibt es genügend Lehrstellen?
Aktuell schaut der Markt gut aus und die Betriebe suchen wieder Lehrlinge. Vielleicht haben einzelne Firmen in der Coronazeit noch abgewartet, jetzt, da sich die Situation beruhigt hat, gibt es viele Lehrstellen.
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