Kinder schützen
Kampf gegen den sexuellen Missbrauch an Kindern in Schützen
Jedes vierte Mädchen, jeder achte Bub ist von sexuellem Missbrauch betroffen. 90 % der Täter finden sich im familiären Umfeld, nur 10 % sind Fremdtäter. Durchschnittlich muss ein betroffenes Kind neun Mal um Hilfe bitten, bevor es Hilfe bekommt. Da gilt es rechtzeitig vorzusorgen, den Kindern bereits im Volksschulalter Strategien zu vermitteln, die ihnen Sicherheit geben. Der Lions Club Eisenstadt hat sich daher bereits seit dem Jahre 2011 dem Kampf gegen den sexuellen Missbrauch an Kindern verschrieben und mit dem theaterpädagogischen Präventionsprogramm "Mein Körper gehört mir" viele Kinder, Eltern und Lehrer erreicht.
Dank der Sponsoren (Land Burgenland, Elternverein, Raiffeisenbank Burgenland, Fa. Schmikal 3S) konnte der Lions Club Eisenstadt in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Zentrum für Kriminalprävention im Turnsaal der Volksschule Schützen am 23.9.2020 erstmals nach der Corona bedingten Pause unter strenger Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen wieder eine Veranstaltung gegen den sexuellen Missbrauch von Kindern durchführen.
Das Theaterstück gibt den Kindern Sicherheit, macht ihnen keine Angst!
Diesmal folgten insgesamt 20 TeilnehmerInnen aufmerksam den Darbietungen der beiden Schauspieler. Nach der Vorstellung erläuterte die Psychotherapeutin die Hintergründe und die richtige Vorgangsweise bei derartigen Vorfällen und stellte sich den Fragen der Eltern und Lehrer.
Wesentlich ist es, Tabustrategien zu entwickeln, die Kinder von Geburt an laufend aufzuklären und ihr Selbstwertgefühl zu stärken. Jedes Kind sollte für sich eine Liebe-Leute-Liste erstellen, also von jenen Personen in der Familie, den Erwachsenen im Umkreis, denen es sich im Notfall mit seinen Problemen anvertrauen kann. Auch unter der Telefon-Nr. 147 (Rat auf Draht) kann man jederzeit anonym Auskunft und Hilfe erhalten. Darüber hinaus kann man sich auch an das Kinderschutzzentrum in Eisenstadt (Unterbergstr. 20) oder an die Jugendwohlfahrt (BH) wenden.
Für die Eltern war es ein sehr interessanter und aufschlussreicher Abend, in dessen Rahmen ganz deutlich wurde, wie wichtig es ist, unsere Kinder zu unterstützen, wenn es darum geht, „nein“ zu sagen. Die beiden Schauspieler machten Übergriffe jeglicher Art sichtbar und gaben praktikable, leicht zu merkende Tipps, die altersgerecht und somit wirklich hilfreich sind. Wir wünschen diesem Theaterprojekt so viele Auftritte wie nur möglich in unseren Schulen. „Unser aller Intention muss sein, dass es durch gezielte Prävention gelingt, sexuellen Missbrauch zu verhindern.“
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