Abschied nach 44 Jahren
Oggauer Herztröpferl schließt seine Pforten
Nach 44 Jahren endet in Oggau eine Ära: Das beliebte Gasthaus „Herztröpferl“ schließt endgültig seine Pforten und es wird nach einem Pächter gesucht. Die Entscheidung sei der Familie nicht leicht gefallen.
OGGAU. Maria und Matthias Siess haben entschlossen ihr Gasthaus „Herztröpferl“ endgültig zu schließen. 1979 wurde das "Herzi" von Marias Mutter eröffnet, seit 1995 führt Maria Siess das Lokal mit viel Einsatz und Leidenschaft. Es war nicht nur ein Ort zum Essen und Trinken, sondern ein Treffpunkt für unzählige Erinnerungen und Momente des Lachens, Feierns und Genießens. „Wir sind dankbar für die langjährige Treue und Unterstützung unserer Gäste, die dieses Lokal zu dem gemacht haben, was es heute ist", so die Gastronomin.
Zeit um Abschied zu nehmen
Seit ihrer Krebserkrankung ist die Wirtin Maria Siess gesundheitlich angeschlagen. Nach 15-monatiger Krankheitspause, eröffnete Siess ihr Gasthaus im April 2023 für eine weitere Saison. Nun sei aber die Zeit gekommen, das "Herztröpferl" endgültig zu schließen. „Wir haben schweren Herzens beschlossen, dass wir nicht mehr aufsperren werden. Nicht nur, dass die Personalkosten stark gestiegen sind, müssten wir jetzt auch noch ein zweites Mal unser gesamtes Team wechseln. Wir wollen nicht erneut mit neuem Team und neuem Koch starten", erklärt die Gastronomin.
Neue Wege
„Obwohl wir uns von diesem Kapitel verabschieden, werden die Erinnerungen und die Freude, die in diesen Räumlichkeiten geteilt wurden, für immer in unseren Herzen bleiben. Wir schließen nicht nur eine Tür, sondern öffnen auch neue Wege für die Zukunft", so Siess. Neue Wege geht auch Gatte Matthias Siess, der seit 1. April in Pension ist. Bei Wein Burgenland übergab er vor Kurzem die Obmannschaft an Herbert Oschep, nun wird das Gasthaus geschlossen. Langweilen wird sich das Ehepaar Siess aber nicht. Beide sind Großeltern und sind im Weingut "Mad Haus Marienberg" im Einsatz. Wer noch Gutscheine für das Herztröpferl hat, kann diese im Weingut Mad einlösen.
Doch kein Heuriger
Überlegungen das Wirtshaus als Heurigen weiterzuführen wurden verworfen. Tageweise zu öffnen sei komplizierter als gedacht, ob und wie viel die Kinder neben dem Weingut zum Aushelfen kommen sei nicht abschätzbar und die Personalsuche sei bei unregelmäßigen Öffnungszeiten noch schwieriger.
Pächter gesucht
Das Lokal sei mit dem passenden Konzept aber definitiv wirtschaftlich führbar und jedenfalls erhaltenswert, sind die Betreiber überzeugt. Mit 120 Sitzplätzen und 70 Plätzen im Gastgarten hat die Immobilie viel zu bieten. Interessierte Gastronomen können sich direkt bei der Winzerfamilie melden.
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