Hornstein
Petition zum Stopp von Wohnungsbau in der "Alten Schule"
HORNSTEIN. Die 1852 erbaute und heute unter Denkmalschutz stehende "Alte Schule" in Hornstein soll von der Neuen Eisenstädter zu fünf Wohnungen umgebaut werden. Dies wurde in der letzten Gemeinderatssitzung beschlossen (die Bezirksblätter berichteten). Verhindern möchte dies aber nun die frisch gebackene "Initiative Zukunft Hornstein" mit Hilfe einer Petition.
"Ideen ignoriert"
Gründe für die Petition – die sowohl online als auch in Papierform in mehreren Lokalen Hornsteins bis zum 21. August unterzeichnet werden kann – gibt es mehrere: Der Abschluss des Baurechtsvertrags mit der Neuen Eisenstädter "auf 100 Jahre" sei "offenbar ohne Einholung mehrerer Vergleichsangebote, ohne Transparenz in der Vergabe, aber auch ohne Gesamtentwicklungsplan mit Bezug auf den Ortskern der Gemeinde erfolgt", behauptet die Initiative. Außerdem seien die Ideen von Bürgern – die von Bürgermeister Wolf zu Bürgergesprächen eingeladen worden waren – zur Nachnutzung der „Alten Schule“ ohne Vorab-Information ignoriert worden. Der Gemeinderatsbeschluss zur Errichtung der fünf Wohnungen ließe sich zudem nicht mit dem veröffentlichten "Dorfleitbild und Entwicklungskonzept" vereinbaren. Mit der Petition soll letztlich eine Rücknahme der entsprechenden Gemeinderatsbeschlüsse erwirkt werden.
"Alles intensiv geprüft"
"Wir haben alle Vor- und Nachteile intensiv geprüft", sagt Ortschef Wolf auf Anfrage der Bezirksblätter. Ausgangslage sei, dass die Gemeinde keine finanziellen Ressourcen habe und dass die Alte Schule aufgrund des Daches dringend saniert gehöre (Wolf spricht von "Gefahr in Verzug"). Außerdem stehe das Forsthaus, in dem die bisher in der "Alten Schule" untergebrachten Vereine und Institutionen untergebracht werden sollen, zu 80 Prozent leer. "Demnach haben wir uns dafür entschlossen, die Ortsmitte zu revitalisieren, indem der Ortskern geöffnet, die Alte Schule saniert und der Park neungestaltet wird. Das kostet der Gemeinde kein Geld und alle Hornsteiner profitieren davon", sagt Wolf, der diesen Weg als den "besten, der alle Umstände berücksichtigt und für die Gemeinde am nachhaltigsten ist", bezeichnet. Außerdem brauche man die finanziellen Ressourcen der Gemeinde für den Ausbau der Volksschule sowie für ein neues Feuerwehrhaus.
Dialog gefordert
Aber nicht nur aufgrund der Nachnutzung der "Alten Schule", sondern auch aufgrund "unterschiedlicher Vorgänge in der Gemeinde in den letzten Wochen und Monaten" haben sich mehrere Bürger zur Gründung der "Initiative Zukunft Hornstein" entschlossen, heißt es in einer Aussendung der Initiative. Die Plattform fordere und fördere den Dialog rund um das gesellschaftspolitische Geschehen in der Gemeinde Hornstein. "Vertretene Meinungen und Ideen der BürgerInnen sollen im Rahmen strukturierter und moderierter Bürgerbeteiligungsformate diskutiert werden. Zukunftsorientierte Lösungen für die Menschen der Gemeinde sollen erarbeitet und der Gemeindeführung angeboten werden." Man wolle – kurz gesagt – eine "echte" Bürgerbeteiligung in Hornstein etablieren und einen "Sell-Out des Ortskerns verhindern". Mehr Infos zur neuen Initiative soll es in Kürze auf www.zukunft-hornstein.at geben.
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