Stadtvilla Eisenstadt
Startschuss für Großsanierung und Umbau
Die umfassende Sanierung der "Stadtvilla" - einem „Stadtmuseum der anderen Art“ - hat offiziell begonnen. Das historische Gebäude in Eisenstadt soll bis zur Eröffnung am 30. April 2025 zu einem lebendigen Ort der Erinnerung und Kultur umgestaltet werden.
EISENSTADT. Die ehemalige Arzt-Villa aus den fünfziger Jahren ist nicht „irgendein“ Haus, in dem ein Museum installiert werden soll. Das Haus in der Pfarrgasse liefert den Kontext für die historische Erzählung. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht der Bürger. Bürgermeister Thomas Steiner: „Der Bau unseres eigenen Museums markiert einen Meilenstein für die Stadt und unsere Gemeinschaft. Viele haben sich gemeldet und selbst Exponate oder Geschichten für die Stadtvilla zur Verfügung gestellt. Es wird also tatsächlich das Museum der Menschen, die in dieser Stadt gewohnt haben und wohnen.“
Eröffnung zum Jubiläum
Eröffnet werden soll die Stadtvilla am 30. April 2025. Dieser Tag ist bewusst gewählt, denn 100 Jahre zuvor – am 30. April 1925 – fiel im burgenländischen Landtag die Entscheidung, dass Eisenstadt die Landeshauptstadt des Burgenlandes wird. Aufgrund des fixen Zeitplans laufen die Umbau- und Renovierungsarbeiten auf Hochtouren: So wird im hinteren Garten der Liegenschaft ein sogenanntes Salettl errichtet, das als multifunktionaler Veranstaltungsraum dienen soll. Workshops für Kinder und Erwachsene, Vorträge, diskursive Veranstaltungen, Sonderausstellungen und vieles mehr werden im Salettl Platz finden. In der Stadtvilla selbst beginnen die umfassenden Renovierungsarbeiten.
Zeitreise im neuen Foyer
Die Besucher können in Zukunft eine Zeitreise von der ersten verbrieften Erwähnung Eisenstadts bis in die Gegenwart im neuen Foyer antreten. Dafür wird der größte bauliche Eingriff vorgenommen. Jener Mitteltrakt, der bisher die Villa mit den Ordinationsräumen verbunden hatte, wurde abgerissen. Die beiden Häuser werden künftig durch ein neues Foyer verbunden. Dafür wird der Innenhof – teilweise mit Glas – überdacht.
Bauarbeiten noch bis Ende des Jahres
Die Bauarbeiten, mit denen das Haus auch barrierefrei gemacht wird, werden Ende 2024 abgeschlossen sein, bereits ab dem Spätherbst beginnen sich die Räumlichkeiten dann mit Leben zu füllen, wenn das Kreativteam der Stadtvilla Eisenstadt Raum für Raum gestaltet. Die Gesamtprojektkosten belaufen sich auf rund 2 Millionen Euro. Im Eisenstädter Gemeinderat wurden sowohl der Grundsatzbeschluss zur Errichtung der Stadtvilla als auch die Vergabebeschlüsse einstimmig gefasst.
Umleitungen wergen Bauarbeiten
Die Arbeiten haben auch geringfügige Auswirkungen auf den Verkehr. Aufgrund von Bauarbeiten kommt es zu tageweisen Sperren der Pfarrgasse und der oberen St. Rochus Straße. Die Sperren der Pfarrgasse und der oberen St. Rochus Straße finden nicht am gleichen Tag statt. Die genauen Termine für die Straßensperren sind abhängig vom Bauablauf und werden eine Woche im Vorhinein bekannt gegeben. Dadurch wird es an diesen Tagen zu Umleitungen kommen.
Konzept der Stadtvilla
„Unsere Landeshauptstadt hatte keinen einfachen Start. Lange Zeit keimte bei vielen die Hoffnung, dass Sopron doch noch dem Burgenland zugesprochen wird. Das ländlich geprägte Eisenstadt erlebte erst nach Ende des Zweiten Weltkrieges und dem Abzug der russischen Besatzung seinen Aufschwung als Landeshauptstadt. Genau hier liegt auch der Schwerpunkt unseres Museums“, erklärt Steiner.
Die Besucher werden eingeladen, in das Leben im Eisenstadt der 1950er und 1960er Jahre einzutauchen und erfahren aus der Perspektive von fünf unterschiedlichen Protagonisten, wie die Menschen damals lebten, wo sie arbeiteten, was sie in ihrer Freizeit machten, was es bedeutete, ein Kind in dieser Zeit zu sein und vieles andere mehr. Die Bewohnerinnen und Bewohner Eisenstadts stehen im Fokus des Museums. Ein weiteres Themenfeld ist der Bereich Gesundheit und Wohlfahrt. Dieser ist im gassenseitigen Haus in der Pfarrgasse 20 angesiedelt.
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