Neusiedler See
Zuleitung aus Einserkanal wird diskutiert
Vor über 100 Jahren wurde der Einserkanal von Österreich-Ungarn zur Entwässerung der Hanságsümpfe und zur Regulierung des abflusslosen Neusiedler Sees angelegt. Bei den derzeitigen tiefen Wasserständen ist ein Entwässern des Sees natürlich kein Thema. Doch nun wird diskutiert, ob man das Wasser in den See leiten könnte.
NEUSIEDLER SEE. Der 30 Kilometer lange Einserkanal verläuft ausschließlich auf ungarischem Staatsgebiet, anfangs parallel zur Grenze zwischen Österreich und Ungarn und mündet schließlich in die Rabnitz. Ursprünglich wurde der Kanal gebaut, um bei hohem Wasserstand mittels einer Schleuse Wasser aus dem See abfließen zu lassen, wie dies zum Beispiel im Jahr 2013 der Fall war. Damals wurde in Mörbisch am See ein Wasserstand von 116,69 Meter über Adria gemessen.
Schleuse seit 2014 geschlossen
Ein Szenario, das aus heutiger Sicht kaum vorstellbar ist. Trotz Regens in den vergangenen Tagen ist der Wasserstand des Neusiedler Sees noch immer alarmierend niedrig und der Pegel noch um knapp 13 Zentimeter unter dem niedrigsten April-Niveau, das vergangenes Jahr gemessen worden ist. Bereits 2013 gab es Bedenken, dass zu viel Wasser aus dem See gelassen wurde. Seit 2014 ist die Schleuse dauerhaft geschlossen. Im Gegensatz zum Neusiedler See ist der Kanal derzeit voll. Wegen der Wasserprobleme des Neusiedler Sees wird nun über eine Leitung des Wassers aus dem Kanal in den Neusiedler See nachgedacht.
Das Wasser aus dem Einserkanal
Das Wasser im Einserkanal kommt unter anderem aus der kleinen Rabnitz, der Ikva und aus verschiedenen Bereichen der Region. „Die Idee, das Wasser, das den See verlässt, zurückzuhalten, halte ich für sinnvoll. Jedoch muss zuvor die Wasserqualität geprüft werden", der anmerkt, dass die Wassermenge im Einserkanal im Vergleich zum Wasser, das der Neusiedler See benötige, verschwindet gering sei.
Gespräche mit Ungarn
Erst vergangene Woche gab es ein Treffen von österreichischen und ungarischen Vertretern, bei dem über den Einserkanal gesprochen wurde. „Da der Neusiedler See ein internationales Gewässer ist, braucht es die Zustimmung beider Länder. Derzeit werden die Möglichkeiten von Expertinnen und Experten diskutiert“, heißt es vom Land. Besprochen wird die Möglichkeit, mit einer weiteren Schleuse das Wasser zurückzustauen und mit einer Pumpe in den Neusiedler See fließen zu lassen. Da sich der Einserkanal aber zur Gänze auf ungarischer Seite befindet, wäre ein hoher Abstimmungsbedarf mit Ungarn nötig.
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