VGT-Aktion gegen Vollspaltenböden
Zwei Stiere demonstrieren in Eisenstadt
Auch im Burgenland machte der Verein gegen Tierfabriken (VGT) Station mit seiner Auftaktaktion zur Kampagne gegen den Vollspaltenboden in der Mastrinderhaltung. Vor dem Esterhazyschloss in Eisenstadt wurden zwei lebensgroße Stierfiguren auf Vollspaltenboden und Stroh gezeigt.
EISENSTADT. Nach dem Ablaufdatum für Vollspaltenböden in der Schweinehaltung will der Verein gegen Tierfabriken (VGT) diese Art der Haltung auch für Rinder beenden. Laut VGT müssen im Burgenland ca. 5.250 Mastrinder auf Vollspaltenboden leben. Der Tierschutzverein VGT setzt sich seit Jahren gegen die Haltung von Tieren auf Vollspaltenboden ein. Nun setzten sie in Eisenstadt vor dem Schloss Esterhazy ein Zeichen. Eine lebensgroße Stierfigure wird vor dem Schloss auf einem echten, ausrangierten Vollspaltenboden gezeigt, die andere auf Stroh als Alternative.
"Entsetzliche Tierquälerei"
Laut VGT müssen 70 Prozent der Mastrinder auf einem steinharten Betonboden, der durchgehend mit scharfkantigen Spalten versehen ist, ihr gesamtes Leben von bis zu zweieinhalb Jahren verbringen. „Diese Haltung ist eine entsetzliche Tierquälerei, fast alle Rinder haben schmerzhaft entzündete Gelenke. Dazu haben viele Verletzungen an den Schwanzspitzen, weil sich die Tiere in dem engen Gedränge und auf dem harten, scharfkantigen Boden gegenseitig darauf steigen", so der Verein.
Es gibt Alternativen
Die meisten Menschen, auch im Burgenland, würden sich eine andere Haltung erwarten, wenn sie Rindfleisch konsumieren. „Aber die Mastrinder werden in erster Linie mit Mais und Getreide gefüttert, weshalb sie nicht in den Alpen sondern in den außeralpinen Gunstlagen gemästet werden, wo Mais und Getreide wachsen. Die Alternative, z.B. ein Tretmiststall mit tiefer Stroheinstreu, ist etabliert und so naheliegend. Es gibt keine Ausrede, den Rindern nicht wenigsten eine weiche Einstreu zum Liegen zu bieten", erklärt VGT.
Appell
VGT-Obmann Martin Balluch plädiert an die Branche, sich den Problemen zu stellen: "Bei der breiten Diskussion über die Haltung von Mastschweinen auf Vollspaltenboden wurden die Rinder völlig ausgespart. Aber sie leiden genauso, wenn nicht noch mehr. Sie sind deutlich schwerer, die Spalten sind mehr als doppelt so breit und sie müssen bis zu fünf Mal länger auf diesem Boden leben. Bisher versucht man seitens der Branche, des Handels und der Politik, unsere Kritik totzuschweigen. Aber wir werden nicht müde, die Kritik zu äußern. Alles andere wäre ein Verrat an den Tieren."
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