Raue Töne zum Finale des LWK-Wahlkampfes

- Demonstrative Geschlossenheit: Niki Berlakovich, Franz Stefan Hautzinger und Andreas Liegenfeld
- hochgeladen von Christian Uchann
Schlagabtausch zwischen Bauernbund und SPÖ-Bauern kurz vor der Landwirtschaftskammerwahl.
EISENSTADT (uch). Geschlossenheit zeigt der Bauernbund im Finish des Wahlkampfes zur Landwirtschaftskammerwahl am 10. März. Landwirtschaftsminister Niki Berlakovich, gleichzeitig auch Landesobmann des burgenländischen Bauernbundes, Agrarlandesrat Andreas Liegenfeld und Spitzenkandidat Franz Stefan Hautzinger wiesen in einer gemeinsamen Pressekonferenz nochmals auf die wichtigsten Themenbereiche hin: die Sicherung der Förderungen für die landwirtschaftlichen Betriebe sowie der Kampf gegen Vermögenssteuern. „Der Bauernbund ist der Anwalt der Bauern und der vielen Grundbesitzer“, so Hautzinger, der auch auf die scharfen Töne der SPÖ-Bauern Bezug nimmt, die unter anderem meinten, „Hautzinger und Prieler (LWK-Direktor, Anm. d. Red.) haben die Bauern auseinanderdividiert.“
Hautzinger: „Der immer wiederkehrende Versuch seitens der SPÖ-Bauern, die Landwirtschaft in Große und Kleine aufsplittern zu wollen, geht völlig ins Leere. Wir benötigen alle Betriebsformen und Einkommenskombinationen. Und große Betriebe bekommen schon seit vielen Jahren je Hektar eine kleinere Förderung als Betriebe mit weniger landwirtschaftlichen Flächen.“
Stefan Hauser, Spitzenkandidat der SPÖ-Bauern, bleibt jedoch bei seiner Forderung nach einer Erhöhung der Förderung für kleinere und mittlere Landwirte. „Die Krot sollen nicht wieder die Kleinen schlucken“, so Hauser, der darauf hinweist, dass sich die Zahl der Landwirte bis 30 Hektar seit 1990 halbiert hat. „Es ist klar, dass die Agrarindustrie mit all ihren industriellen Möglichkeiten die gleiche Fläche mit weniger finanziellem Aufwand bewirtschaften kann als ein kleiner burgenländischer Landwirt. Daher soll das bei der Agrarförderung auch entsprechend berücksichtigt werden“, so Hauser.
Für Aufregung sorgt auch eine Bemerkung von Hautzinger, wonach er in der Landwirtschaftskammer einer der kleinsten Bauern sei. „Mit meinen 28 Hektarn schäme ich mich ja schon fast vor die Kollegen der SPÖ zu treten und zu sagen: Ich bin’s, euer Präsident!“
„Diese Aussage sehen wir als Schlag gegen die kleinen Landwirte. Eine Entschuldigung ist eine Frage des Anstandes“, so die Reaktion von Hauser.
SPÖ fordert neues Gütesiegel
Aus aktuellem Anlass war auch der Pferdefleischskandal Thema der Wahlauseinandersetzung. So fordern die SPÖ-Bauern – unterstützt von LH Hans Niessl – ein staatliches Gütesiegel für Lebensmittel, da das AMA-Gütseiegel nicht ausreiche und außerdem der Bauernbund die AMA dominiere.
Verwundert über diese Forderung zeigt sich der Landwirtschaftskammerpräsident. „In der AMA-Marketing sind nicht nur die bäuerlichen Interessensvertreter präsent, sondern auch die anderen Interessensverbände, wie Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer und Gewerkschaft, paritätisch vertreten“, so Hautzinger, der weiters darauf hinweist, dass in Fleischprodukten, die mit dem AMA-Gütesiegel ausgezeichnet wurden, kein Pferdefleisch gefunden werden konnte.


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