Interview mit Martin Trimmel
Ein Dauerläufer aus Großhöflein

Martin Trimmel hat die Spitze der Ultra-Läufer erreicht: kein Burgenländer läuft 100 Kilometer schneller als der Großhöfleiner. | Foto: Trimmel
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  • Martin Trimmel hat die Spitze der Ultra-Läufer erreicht: kein Burgenländer läuft 100 Kilometer schneller als der Großhöfleiner.
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Die Bezirksblätter im Gespräch mit Martin Trimmel, Ultraläufer aus Großhöflein

Was ist eigentlich ein Ultra-Lauf? Ab wann bezeichnet man sich als Ultraläufer?
Martin Trimmel
: „Als Ultralauf bezeichnet man eine Strecke, die über die Marathondistanz von 42,195 Kilometer hinausgeht. Dabei gibt es Stundenläufe von sechs, zwölf, 24 und 48 Stunden, 100 Kilomter-Läufe oder auch Nonstop-Läufe von A nach B.“



Wie viele Wettkampf-Kilometer haben Sie 2020 abgespult?
„Im heurigen Jahr sind es 4.550 Kilometer, rund 150 Kilometer weniger als 2019, die ich gelaufen bin. Dazu kommen noch 790 km mit dem Ergometer-Rad.“

Sind viele Läufe Corona zum Opfer gefallen?
„Heuer wollte ich beim 48 Stunden-Lauf in Gols und beim 48 Stunden-Lauf auf in Ungarn teilnehmen. Leider sind diese aufgrund von Corona abgesagt worden.“

Was waren die Highlights in der bisherigen Laufkarriere?
„Das Highlight schlechthin war definitiv der Sieg im 100 Kilometer Lauf durchs Burgenland heuer Ende August in einer Zeit von 10 Stunden und 17 Minuten. Mein bisher größtes Highlight war der 48 Stunden-Lauf in Gols im Vorjahr. Dort konnte ich auf einem ein Kilometer langen Rundkurs in 48 Stunden meinen persönlichen Rekord von 278 Kilometern laufen.“

Wann starteten Sie ihre Ultra-Ausdauer-Karriere?
„Im Zuge von 24 Stunden Burgenland Extrem bin ich 2013 mit zwei Freunden gemeinsam um den Neusiedler See gegangen. Von dort an wusste ich, da geht mehr und habe mich ganz dem Ultralauf verschrieben.“

Was war Ihr bis dato längster Lauf?
„Mein längster Lauf waren die 278 Kilometer beim 48 Stunden Lauf in Gols 2019.“

Welchen ihrer Erfolge schätzen Sie am höchsten ein?
„Der Sieg im 100 Kilometerlauf im Jahr 2020, weil ich nach über sieben Jahren hartem Training mit viel Schweiß, Blut und Tränen ganz oben an der Spitze stehe und zurzeit der schnellste Burgenländer auf 100 Kilometer bin.“

Wie wichtig ist ein funktionierendes Team für so lange Läufe?
„Das Betreuerteam ist essentiell für mich, weil es mich versorgt, verpflegt und motiviert. Mein Team weiß ganz genau was ich brauche – als Läufer bin ich nur das Werkzeug. Ein gutes Team formt dieses Werkzeug und bringt es sicher ins Ziel.“

Wer begleitet Sie bei den Wettkämpfen - wo liegen die Aufgaben der Begleitung?
Mein Betreuer Team umfasst sechs Personen. Meine Familie sie ist bei langen Läufen nonstop mit dabei, darüber hinaus habe ich noch meinen Bruder, der mich mit dem Rad begleitet und einen sehr guten Freund der mich seit über sechs Jahren betreut. Im Hintergrund arbeitet noch ein Physiotherapeut und eine Shiatsu-Therapeutin.“

Sie laufen auch immer wieder mal rückwärts – wo liegen da die großen Herausforderungen?
„Vor zwei Jahren habe ich für mich das Rückwärtslaufen entdeckt. Die Konzentration ist dabei die größte Herausforderung. Rückwärtslaufen hat zudem positive Aspekte. Es ist gutes Training für die Wadenmuskulatur, den Rücken, es verbessert die koordinativen Fähigkeiten, schärft die Denkfähigkeit und ist für die Knie eine geringere Belastung.“

Wie viele Trainings-Kilometer stecken hinter solchen Leistungen?
„Es braucht schon viele Trainings um 100 Meter oder mehr rückwärts zu Laufen. Für meinen Weltrekordversuch im Jahr 2019 habe ich in der Vorbereitung über 500 Kilometer rückwärts abgespult.“ 


Martin Trimmel: „Erfolg ist kein Glück, sondern das Ergebnis von Blut, Schweiß und Tränen. Talent ist harte Arbeit und Perfektion dauert Jahre.

Wie viele Paar Schuhe gehen da pro Jahr drauf?
„Zwei bis drei Paar Laufschuhe verbrauch ich im Jahr.“

Wo sind Ihre liebsten Trainings-Strecken?
„Ich habe praktisch alles vor der Haustür, für Kraft-Ausdauer Einheiten lauf ich sehr gerne ins Leithagebirge. Für Lange Laufeinheiten lauf ich den ganzen Bezirk Eisenstadt und Umgebung und Mattersburg ab und es kommt schon vor das ich in meine Heimat nach Haschendorf ins Mittelburgenland laufe. Ein wesentlicher Punkt für mich sind zudem die Kraft-Rumpf-Stabi-Einheiten, also Ganzkörpertraining.“

Sie laufen ja auch immer wieder für den guten Zweck? Warum dieser soziale Gedanke?
Ich Laufe zwei bis dreimal im Jahr für Kinder der Mobilien Kinderkrankenpflege Burgenland (MOKI).  Es gibt so viele bedürftige Kinder mit Behinderung, die es nicht schaffen am normalen Leben teilnehmen zu können. Das ist Grund genug für mich einen kleinen Beitrag zu leisten. 

Die Spendeneinnahmen aus meinen Läufen gehen zumeist an MOKI.“

Warum liegt Ihnen MOKI so am Herzen?
„Ich bin seit einen Jahr MOKI-Botschafter und bin ihr das Sprachrohr nach außen, um MOKI bekannter zu machen. Es sind die Kinder, die mir am Herzen liegen. Das schöne ist, wenn man ein Lächeln zurückbekommt. Das sind Momente, die man ein Leben lang nicht vergisst. Das ist die Motivation für mich, weiterzumachen. Denn ich habe noch viele Projekte, die ich für MOKI umsetzen werde.“

Was sind die nächsten großen Highlights?
„Das Laufjahr 2020 ist für mich zu Ende, bin bereits in der Vorbereitung auf die Saison 2021. Jetzt gilt es, dem Körper die nötige Regeneration zu geben, aber auch die Grundlagen-Einheiten werden jetzt trainiert um dann im Jänner wieder ins Wettkampfgeschehen einsteigen zu können. Wenn Corona es zulässt, starte ich im April beim 48 Stundenlauf in Ungarn am Balatonfüred Natürlich gibt es auch wieder ein Projekt für MOKI – aber mehr dazu im nächsten Jahr.“

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