Gewalt im Umfeld der Frau
Beim Zukunftsforum zum Thema „Gewalt im Umfeld der Frau“ diskutierten bekannte ExpertInnen im Gasthaus Faymann.
STEINBERG-DÖRFL (EP). „Sexualisierte Gewalt ist kein individuelles Problem einer einzelnen Frau. Sowohl strukturelle Gewalt als auch die Gewaltbereitschaft von Männern wirken einschneidend in reale Lebenswelten von Frauen und schränken sie in ihrer Eigenständigkeit und Freiheit ein“, so Jutta Zagler vom Mädchenberatungsnetzwerk mona-net, die als Expertin am Podium Fragen beantwortete.
Ob Anti-Gewalt-Trainings die Lösung sind, war unter anderem bei der anschließenden Diskussion Thema. „Es gibt Situationen, wo es nicht sehr sinnvoll ist, sich zu wehren“, weiß etwa Katharina Müller von der Frauenberatungsstelle Oberpullendorf. Kein Selbstverteidigungskurs der Welt wäre in ihrer Situation von Nutzen gewesen, glaubt auch Autorin Jutta Treiber, die ihre eigene Vergewaltigung in einem Buch verarbeitete. „Ich glaube, mein defensives Verhalten damals hat mir das Leben gerettet.“ Herbert Wagner, der Selbstverteidigungskurse anbietet, ist anderer Meinung: „Selbstverteidigung ist sehr wichtig. Wenn es bekannt würde, dass Frauen sich nicht mehr wehren, wären sie quasi Freiwild “, so der Experte. Er zeigte anhand von praktischen Beispielen, dass Frauen durchaus in der Lage sind sich zu wehren und damit aus dem Opferdenken ausbrechen können. Einen Selbstverteidigungskurs für Frauen in der Gemeinde befürwortet auch Bürgermeisterin Klaudia Friedl. „Frauen sollen selbstbewusst und frei von Angst leben können.“
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