Herbst Gold Festival - Klavier
ALEXANDER LONQUICH, KLAVIER UND LEITUNG HAYDN PHILHARMONIE
Romantisch - was ist das eigentlich? Doch gewiss nicht nur die Musik der so genannten Epoche des 19. Jahrhunderts, für die in diesem wunderbaren Konzertprogramm Schumanns selten zu hörende Ouverture zu Goethes Versepos „Hermann und Dorothea“ steht, aus der als inhaltlicher Bezug die „Marseillaise“ hervorblitzt. Denn: Liese sich ein romantischgefühlvollerer, innigerer Sinfoniebeginn denken als jener von Haydns „Oxforder“? Wie er in dem ganzen Stuck solche Seelentone aus melancholisch anmutender Chromatik hervorwachsen lasst und mit dichter Kontrapunktik ausbalanciert, muss zu den regelrechten Wundern in seinem Schaffen gezahlt werden. Dazu noch Mozarts zwei Jahre zuvor entstandenes Klavierkonzert KV 503 in C-Dur, einer für ihn stets festlich-prunkvollen, von herrschaftlichen Pauken und Trompeten unterstützten Tonart. Doch auf Schritt und Tritt tun sich hinter der offiziellen Fassade überraschend Tore in empfindsame Herzensgefilde auf, hier in Dur, dort in Moll: Mozart und Haydn, die ersten Romantiker.
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