Zukunft der Weinkost noch ungewiss
Die Organisation des Faschingsdienstags-Festes in Eisenstadt wird seit vergangenem Jahr von einem Unternehmer durchgeführt. Die FPÖ wünscht sich eine ähnliche Vorgangsweise auch für das „Fest der 1.000 Weine“.
EISENSTADT (uch). Als im vergangenen Jahr die Festivitäten rund um den Faschingsdienstag in der Landeshauptstadt aus Kostengründen kurz vor der Absage standen, sprang in letzte Minute der Unternehmer Enrico „Ricky“ Golosetti ein und „rettete“ das Fest, das auch heuer wieder von ihm ausgerichtet wurde. Für die FPÖ eine gute Lösung, die für andere Festivitäten als Vorbild dienen sollte. „Der Weg, privates Engagement zu unterstützen, ist der richtige – für alle Beteiligten“, meint FPÖ-Stadtparteiobmann Géza Molnár, dem ein ähnliches Modell für das Fest der 1.000 Weine vorschwebt. „Die ÖVP sollte auch in diesem Fall umdenken und private Initiativen unterstützen. Sollten sich keine finden, gibt es eben keine Weinkost mehr“, so Molnár.
Zur Erinnerung: Das Fest der 1.000 Weine ist seit Jahren ein großes Verlustgeschäft. 2009 gab es mit einem Minus von mehr als 100.000 Euro einen neuen Negativrekord.
Privatisierung nur bei eintägigen Veranstaltungen
Eine Aufforderung, für die man im Bürgermeisterbüro kein Verständnis zeigt: „Privatisieren können wir eintägige Veranstaltungen, die mit relativ geringem Organisationsaufwand verbunden sind. Bei Festen in der Größenordnung einer Weinkost wird das jedoch nicht gelingen“, heißt es aus dem Rathaus.
Damit bleibt die Stadt beim Stadtfest, beim Ferienspiel, beim Fest der 1.000 Weine und beim Adventmarkt Veranstalter. Die Feste zu Faschingsdienstag, Martini und Silvester werden von Privaten mit Unterstützung der Stadt durchgeführt.
Die Zukunft der Weinkost ist trotzdem noch ungewiss, auch wenn in den vergangenen Monaten Winzer, Weinbauvereine, Wein Burgenland, Landwirtschaftskammer und andere Experten zusammengesetzt hatten, um an Verbesserungen zu arbeiten. Die nächste Gesprächsrunde findet Anfang März statt. „Wir werden es schaffen, die Kosten im heurigen Jahr zu senken und dennoch ein qualitativ hochwertiges Fest auf die Beine zu stellen“, so die Botschaft aus der Öffentlichkeitsabteilung des Bürgermeisterbüros.
Für FPÖ-Stadtparteiobmann Molnár gibt es aber noch ein personelles Problem: „Der Organisator der Weinkost, Herr Weidinger, ist ÖVP-Gemeinderat, leitet einen Gemeinderatsausschuss und ist nun sogar fürstlich bezahlter Stadtbezirksvorsteher in Kleinhöflein geworden. Wie soll dieser Mann objektiv sein können? Sein Unternehmen verdient mit dem Fest jährlich zehntausende Euro.“
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