Ein Vorzeigebetrieb kommt ins Trudeln

Thurner: vom kleinen Bäcker zum Vorzeigeunternehmen, das weit über die Grenzen bekannt ist
  • Thurner: vom kleinen Bäcker zum Vorzeigeunternehmen, das weit über die Grenzen bekannt ist
  • hochgeladen von Eva Maria Plank

Das Traditionsunternehmen Thurner Beugl schlittert in die Insolvenz.

¶STEINBERG-DÖRFL (EP). Mit knapp 180 MitarbeiterInnen ist der Traditionsbetrieb Thurner Beugl der größte Arbeitgeber der Gemeinde Steinberg-Dörfl. Am Mittwoch musste das Familienunternehmen Insolvenz anmelden, wie der Kreditschutzverband von 1870 mitteilte. Beim Landesgericht in Eisenstadt wurde die Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung beantragt, das Unternehmen wird im Rahmen dieses Verfahrens fortgeführt, die Geschäftstätigkeit der Thurner Beugl GmbH wird durch die Eröffnung des Verfahrens nicht beeinträchtigt, die Finanzierung des Fortbetriebes sei gegeben, teilte das Unternehmen in einer Presseaussendung mit. Hintergrund dafür sei unter anderem die Marktsituation. Die Rohstoffpreise steigen stetig, die Verkaufspreise konnten nicht im gleichen Ausmaß angepasst werden, heißt es vom Unternehmen. Als weitere Ursache wird angegeben, dass bis vor einem Jahr ständig 178 MitarbeiterInnen beschäftigt wurden sowie zusätzliche Leiharbeitskräfte. Diese hätten von der Personalleasingfirma angemeldet werden sollen, bei einer Überprüfung der Gebietskrankenkasse soll sich jedoch das Gegenteil herausgestellt haben.
So mussten an das Finanzamt und die Sozialversicherung Nachzahlungen geleistet werden, dadurch hätte die Firma Fremdkapital aufnehmen müssen und noch mehr Eigenpersonal. Diese ungeplanten Mehrkosten konnte das Unternehmen nicht mehr tragen. Im Rahmen des Sanierungsverfahrens sollen einerseits nicht unerhebliche Restrukturierungsmaßnahmen umgesetzt, andererseits gemeinsam mit einem Investor eine neue finanzielle Basis gefunden werden. Vom Sanierungsverfahren sind rund 170 Dienstnehmer und 160 Gläubiger betroffen, die Verbindlichkeiten betragen etwa acht Millionen Euro.
Für Bürgermeisterin Klaudia Friedl und Vizebürgermeister Josef Krutzler kommt die Insolvenz total überraschend. Beide wollen sich für den Erhalt der Firma, soweit es möglich ist, einsetzen. „Zum einen sind viel Mitarbeiter, auch aus dem Ort, betroffen, zum anderen würde eine Schließung des Betriebes ein tiefes Loch in die Gemeindekassa reißen“, so beide. Josef Krutzler sei richtig erschüttert gewesen, als ihn die Nachricht im Urlaub erreichte. „Die Thurner Beugl GmbH ist ein Unternehmen mit langer Tradition, es gab keinerlei Anzeichen für Schwierigkeiten im Vorfeld.“

Neue Strukturen
Klaudia Friedl stimmt dem zu. „Das Unternehmen hat immer mehr als vorbildlich mit der Gemeinde zusammengearbeitet. Thurner ist mit Blaudruck Koo das Aushängeschild und sogar weit über die Grenzen hinweg bekannt.“ Friedl ist guter Dinge, dass es weitergeht. „Die Insolvenz hat ja weder mit der Auftragslage noch mit der Qualität der Produkte etwas zu tun. Es wird auch, soviel ich weiß, zur Zeit normal mit neuer Struktur bzw. einer Umorganisation weitergearbeitet.“

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