Ex-Begas-Chef – nun in U-Haft – leidet an schwerer Depression

- Rudolf Simandl soll laut seinem Anwalt psychisch schwer angeschlagen sein.
- hochgeladen von Christian Uchann
Über den früheren BEGAS-Vorstand Rudolf Simandl ist am 5. April die Untersuchungshaft wegen Tatbegehungs- und Verdunkelungsgefahr verhängt worden, nachdem er zwei Tage zuvor in Wien festgenommen wurde.
Gegen Simandl gibt es seit einem Jahr Vorwürfe. Der ehemalige Chef des burgenländischen Gasversorgers steht im Verdacht der Untreue und Steuerhinterziehung. Mittlerweile wird in der BEGAS-Affäre gegen zwölf Beschuldigte ermittelt – unter anderem auch gegen einen Autohändler, vier Gastronomen und einen Steuerberater.
„Sein Zustand ist ernst“
Laut Simandl-Anwalt Roland Kier leidet sein Mandant an schwerer Depression. „Sein Zustand ist ernst, er ist derzeit nicht in der Lage, inhaltlich zur Sache irgendwelche Angaben zu machen“, sagt Kier gegenüber dem ORF Burgenland.
Haftbeschwerde
Gegen die U-Haft wird der Anwalt Beschwerde einlegen, da seiner Ansicht nach die gegenständlichen Haftgründe nicht vorliegen. Die nächste Haftprüfung erfolgt am 5. Mai. Bis dahin wird Simandl, der die Vorwürfe bestreitet und für den die Unschuldsvermutung gilt, in der Justizanstalt Wien Josefstadt bleiben müssen.
Nach der Verhaftung Simandls und dem Bekannwerden von Ermittlungen gegen weitere Beschuldigte, erneuern Grüne und Freiheitliche ihre Kritik und fordern politische Aufklärung.
Grüne fordern Untersuchungsausschuss
Grünen-Abgeordneter Michel Reimon drängt zum wiederholten Male auf die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses. „Der Landtag muss sich endlich mit der Causa beschäftigen. Ich will wissen, ob Niessl und Steindl von den Vorgängen und Machenschaften in der BEGAS gewusst haben“, so Reimon.
Für FPÖ-NRAbg. Norbert Hofer ist nicht nur die Verantwortung des Vorstandes zu klären, sondern auch jene des Aufsichtsrates, „der ebenso im rot-schwarzen Proporz besetzt wurde und seine Kontrollpflicht offenbar vernachlässigt hat“, so Hofer.
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