Kritik sei der Wahl geschuldet
"Jahrhundert-Projekt" für Hornstein abgesagt

Der Konzern ist in mehr als 30 Ländern aktiv. (Foto: geplanter Ausbau in Wien) | Foto: Visualisierung: Architekt Podsdensek
  • Der Konzern ist in mehr als 30 Ländern aktiv. (Foto: geplanter Ausbau in Wien)
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Der Pharmakonzern Boehringer Ingelheim wollte sich in Hornstein ansiedeln. Nun errichtet das Unternehmen sein neues Werk jedoch in Niederösterreich.

HORNSTEIN. 800 Arbeitsplätze und 1 Million Euro an Kommunalsteuer pro Jahr hätte der Konzern der Region gebracht - zusätzlich zu den 1,2 Milliarden Euro mit dem Standortprojekt. Nun wurde bekannt, dass der Konzern sich für Bruck an der Leitha entschieden hat. Schuld soll der Bürgermeister (ÖVP) an der verstrichenen Chance sein, die RegionalMedien haben mit Bürgermeister Wolf gesprochen und er verstehe dieses "Anpatzen" der SPÖ nicht. 

Angeblich nur drei statt vier Grundstücke 

In Gesprächen mit dem Unternehmen habe ÖVP Bürgermeister Wolf dem Unternehmen ursprünglich vier Grundstücke zugesichert. Später soll sich herausgestellt haben, dass nur drei Grundstücke seitens der Gemeinde gesichert waren. Bürgermeister Wolf soll eine gesetzte Angebotsfrist verpasst und dann zugeben haben, dass das vierte Grundstück nicht gesichert war. Daraufhin favorisierte der Pharmakonzern den Standort in Bruck an der Leitha.
 "Die Gemeinde Hornstein und die gesamte Region fallen um Millioneneinnahmen und hunderte Arbeitsplätze um und das in Zeiten wo wir noch immer mit den Auswirkungen der Coronapandemie zu kämpfen haben“, so Eisenkopf (SPÖ).

"Wahrscheinlichkeit war nie besonders groß"

Im Gespräch mit den RegionalMedien schilderte Bürgermeister Christoph Wolf seine Seite der Geschichte. Hornstein stand immer in Konkurrenz mit anderen Standorten in Österreich aber auch in den USA, Deutschland und Spanien. Laut ihm sei die Wahrscheinlichkeit, dass Hornstein das Projekt bekommt, immer gering gewesen. Das Unternehmen habe sich einfach anders entschieden, auch aufgrund der gegebenen Umstände. 

  • Das Abwasser für die Kläranlage hätte sich verdoppelt. Es hätte eine Abwasserleitung nach Neufeld oder eine neue Anlage errichtet werden müssen. 
  • Tauschvertrag: Ein durch Tauschvertrag abgesichertes Grundstück wurde verschenkt, wodurch rechtliche Unstimmigkeiten entstanden. Das Grundstück wurde von uns erneut für die Ansiedelung gesichert. Nunmehr überlegen wir rechtliche Schritte gegen die Schenkung trotz vorliegenden Tauschvertrages.
  • Verkehrsaufkommen: Bei der Mitarbeiteranzahl von ca. 500 wäre ein überregionales, neues Verkehrskonzept in Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden erforderlich gewesen. 
  • Infrastruktur: Es bestünde Notwendigkeit vieler Fachkräfte, die sich regional ansiedeln wollen würden. Das führe zu einem Ausbau der Infrastruktur im Bereich von Wohnen, Kindergarten, Schule und Straßen. Eine weitere Steigerung der Baulandpreise wäre zu erwarten.

"Wir haben alle rechtlichen und technischen Vorgaben aufbereitet und der Firma fristgerecht zukommen lassen. Es war alleine eine Entscheidung des Unternehmens, daswegendenke ich, dass diese Anschuldigungen und as Anpatzen der Gemeinderatswahl geschuldet ist. Anstatt dass man hier nachfragt und unterstützt, wird mit Pfeilen geschossen", so Bgm. Wolf. 

Der Bürgermeister betont außerdem, dass man jetzt auf Betriebe, die man schon ein Dreivierteljahr vertröstet, zugehen wird und mit ihnen Gespräche geführt werden. 

Steht Megaprojekt um 1,4 Milliarden in Hornstein vor dem Aus?

Erste Reaktionen unserer Nachbarn

„Wir freuen uns sehr, dass der internationale Pharmakonzern Boehringer Ingelheim Niederösterreich ausgewählt hat, um eine biopharmazeutische Produktionsstätte zu errichten. Niederösterreich hat sich um diese Produktionsstätte beworben und gegen Standorte in Amerika, Deutschland und Spanien durchgesetzt. Mit einem Investitionsvolumen von 1,5 Milliarden Euro und 800 neuen hochwertigen Arbeitsplätzen handelt es sich um das größte Ansiedlungsprojekt in der Geschichte unseres Bundeslandes. Das macht mich unglaublich stolz“, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.

Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger weiter: „Boehringer Ingelheim hat ein Grundstück in unserem ecoplus Wirtschaftspark in Bruck an der Leitha gekauft, weil der Standort verkehrstechnisch perfekt angebunden ist und sich Niederösterreich bereits in den letzten Jahren zu einem Life Science Standort mit internationaler Strahlkraft entwickelt hat. Wir bieten Pharmafirmen in Niederösterreich also ein wirklich perfektes Umfeld. Die Firma hat äußerst ambitionierte Pläne und plant in Bruck eine Green Factory. Wir werden Boehringer Ingelheim bestmöglich unterstützen und freuen uns riesig über diesen prominenten Neuzugang im Unternehmerland Niederösterreich.“

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