WLV-Gesetz novelliert: Zwist im WLV-Vorstand
EISENSTADT (ft). Im Landtag wurde am Donnerstag eine Novelle des WLV-Gesetzes beschlossen. Die Novellierung sieht u.a. eine Änderung des Delegiertenschlüssels vor. Bereits im Dezember wurde vom Wasserleitungsverband eine Preiserhöhung des Wassers beschlossen. Im Vorstand des Wasserleitungsverbandes herrscht wieder einmal Zwist.
Sechs Cent mehr
Während man im Nordburgenland im Jahr 2016 1,29 Euro pro 1.000 Liter Wasser bezahlte, wurde der Tarif für 2017 um sechs Cent auf 1,35 Euro erhöht. Der Grund für die Preiserhöhung liegt laut Gerhard Zapfl, dem Obmann des Wasserleitungsverbandes Nördliches Burgenland, neben einer Index-Anpassung an der derzeit bei 0,9 Prozent liegenden Sanierungsrate: "Eine Sanierungsrate von 1 Prozent bedeutet, dass die Wasserleitungen nur alle 100 Jahre saniert werden können. Da die Leitungen aber alle 50 bis 70 Jahre saniert werden müssen, brauchen wir eine Sanierungsrate von 1,5 bis 2 Prozent."
"Jeder Cent fließt in Ausbau"
Dabei betont Zapfl im Gespräch mit den Bezirksblättern auch, dass "jeder Cent in den Erhalt und Ausbau der Wasserleitungen fließt". "Der Wasserleitungsverband ist ein gemeinnütziger Verein. Sie werden auch nie eine Werbung von uns sehen", so Zapfl.
"Machtrausch der SPÖ"
Nachdem die ÖVP bereits im Dezember Kritik an der Preiserhöhung geübt hatte (die Bezirksblätter berichteten), ortet sie nun einen "Machtrausch der SPÖ". Demnach sei die ÖVP-Fraktion im WLV-Vorstand nicht in die Entscheidung eingebunden worden. "Seitens der SPÖ wurde kein einziges Gespräch mit den ÖVP-Vertretern im Verband gesucht", klagen Obmann-Stellvertreter Josef Tschida und Purbachs Bürgermeister Richard Hermann. "Die SPÖ hat im Alleingang den Wasserpreis erhöht, die ÖVP hat das nicht mitgetragen und gegen diese Preiserhöhung gestimmt."
"ÖVP wurde informiert"
Stimmt nicht, meint wiederum Zapfl: "Richtig ist, dass der gesamte WLV-Vorstand, wo die ÖVP drei von sieben Vorständen stellt, rund um die WLV-Gesetz-Novelle regelmäßig, schriftlich in den Vorstandssitzungsunterlagen sowie mündlich in den Vorstandssitzungen selbst über die Inhalte informiert wurde." Dabei habe Tschida im Dezember sogar eine 30 prozentige Preiserhöhung gefordert.
Letzteres weist Tschida allerdings entschieden zurück: "Ich weiß, dass die SPÖ das immer wieder behauptet, auch wieder in der Landtagssitzung am Donnerstag. Aber das stimmt einfach nicht, ich habe nie eine Preiserhöhung um 30 Prozent gefordert. Das wurde mir von der SPÖ einfach angehängt."
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