"Menschen Angst vor der Zukunft nehmen"

Peter Görgl, Raumplaner von Modul5

REGION. Peter Görgl ist Raumplaner. Mit seiner Firma "Modul5" hat er sich vor drei Jahren selbstständig gemacht. Görgl, 42, arbeitet derzeit am Stadtkonzept St. Valentin mit.

Wie sieht die Stadt der Zukunft aus?
Görgl: Die Städte der Zukunft müssen sie ihre Identität wiederfinden. Eine kritische Anzahl an Leuten darf nicht überschritten werden – da ist jede Stadt individuell, wie sie strukturell aufgebaut ist. Ich denke, dass Städte mit 10.000 oder 20.000 Einwohnern in Zukunft eine viel größere Rolle spielen könnten. Klein- und Mittelstädte haben ein enormes Zukunftspotential.

Wie beraten Sie Kommunen?
Man braucht regionale Zentren, in denen man alles bekommt. Wir in der Raumordnung wollen solche Städte unterstützen, damit sie ein regionaler Knotenpunkt werden. Wir versuchen, dass auch kleinere Städte ein Angebot an Arbeit und Ausbildung bekommen. So muss nicht jeder in eine Großstadt ziehen.

Was sind die Herausforderungen?
Wohraum wieder in den Ortskernen schaffen, ist ein großer Auftrag für die nahe Zukunft. Die Ortskerne haben mehr Qualität als bloß Handelsplätze zu sein – sie können Wohnstätten sein, Orte des Konsumierens und Plätze, wo sich die Gemeinde wieder trifft. Diese Orte sind identitätsstiftend. Städte sind dann zukunftsfähig, wenn sie ihre Identität wiederfinden.

Welche Fehler werden in manchen Städten begangen?
In vielen Kommunen ist es so, dass sich die Bevölkerung gegen den Breitbandausbau wehrt. Das ist für mich unverständlich. Da hören die Leute nur die Kosten. Aber sie denken nicht daran, dass sie sich damit neuen Möglichkeiten verschließen. Wichtig ist, dass man den Menschen die Angst vor der Zukunft nimmt.

Welche Visionen haben Sie für die ferne Zukunft?

Eine krasse Zukunftsvision ist für mich, dass man sich vom Einzelhandel in der Innenstadt verabschieden muss. Das wird über kurz oder lang online gehen, die Lieferung kommt dann mit der Drohne. Dafür wird in den Städten viel Platz frei, für den man sich etwas Tolles überlegen muss.

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Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
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