Schreibwettbewerb
"Valentiner Feder 2021" an Sieger-Autoren verliehen

NMS/SMS Schubertviertel: Direktorin Susanna Stiftner, Ella Stockinger, Gerald Gastecker, Marco Hemm, Waltraud Brandstetter-Lorenz, Valentin Dorninger, Karin Stauber, Maria Platzer und Leopold Feilecker. | Foto: NMS/SMS Schubertviertel
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  • NMS/SMS Schubertviertel: Direktorin Susanna Stiftner, Ella Stockinger, Gerald Gastecker, Marco Hemm, Waltraud Brandstetter-Lorenz, Valentin Dorninger, Karin Stauber, Maria Platzer und Leopold Feilecker.
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Die Preise für die "Valentiner Feder" wurden vergangenen Donnerstag in den beiden Mittelschulen von St. Valentin vergeben. Thema des Schreibwettbewerbs war: "Wie Corona mein/unser Leben veränderte."

ST. VALENTIN. Insgesamt haben 146 Schüler aus beiden Schulen teilgenommen. "Wie aus den zahlreichen Teilnahmen ersichtlich, bewegte das Thema sehr viele Jugendliche", sagt Leopold Feilecker, einer der Initiatoren der "Valentiner Feder". Aus den abgegebenen Aufsätzen und Storys mussten jeweils die drei besten Arbeiten durch eine namhafte, aus fünf Personen bestehende Jury gekürt werden. Nach etwa 14 Tagen und vielen Jury-Sitzungen konnten nun folgende Gewinner ermittelt werden:

IMS Langenhart:

  • 1. Chiara Leitner
  • 2. Aldiana Brakic
  • 3. Norah Lechner

NMS/SMS Schubertviertel:

  • 1. Valentin Dorninger
  • 2. Ella Stockinger
  • 2. Maria Platzer
  • 3. Marco Hemm

Die Gemeinderätinnen Waltraud Brandstetter-Lorenz und Karin Stauber überreichten allen Teilnehmern als Danke für die Bemühungen einen "3-Tageseintritt" ins neu renovierte St. Valentiner Freibad.

Sieger-Aufsatz IMS Langenhart von Chiara Leitner

Liebes Tagebuch!
Seit ziemlich vielen Monaten hab ich nicht mehr in dich geschrieben. Ich glaube, jetzt ist es mal wieder an der Zeit. Und in dieser Zeit ist ganz schön viel passiert. Corona, eine schwere Virus-Krankheit, ist ausgebrochen. Der Virus trat zuallererst nur in der chinesischen Stadt Wuhan auf. Da sich die Einwohner fälschlicherweise dagegen weigerten und auch weiterhin Urlaub in der ganzen Welt machten, breitete er sich immer weiter aus.

Zack, war es eine Pandemie statt einer Epidemie. Zack, war es in Europa. Zack, war es in Österreich. Zack, waren die Schulen zu, der erste Lockdown wurde eingeführt. Das war ungefähr Mitte März. Es war einfach S-C-H-R-E-C-K-L-I-C-H. Man durfte die Großeltern, die besten Freunde und Verwandten nicht mehr sehen, jeder könnte infiziert sein. Das war wohl der Zeitpunkt, an dem eigentlich jeder Corona, naja… sagen wir mal ‚‚bescheiden‘‘ fand.

Sieben, lange, furchtbare, langweilige, scheinbar ewigdauernde Wochen ohne Freunde und voller Hausaufgaben später, nach Ostern, wurde der Schichtbetrieb eingeführt. Jeden zweiten Tag (außer natürlich an den Wochenenden) durfte eine Hälfte der Klasse in die Schule gehen, am nächsten Tag die andere. Wir wurden mit unseren Nachnamen eingeteilt, die Leute mit einem mit von A bis K waren ,,Gruppe A‘‘ und der Rest bildete die ‚,Gruppe B‘‘.

In den darauffolgenden Sommerferien wurden dummerweise die Grenzen aufgemacht und viele machten wieder Urlaub im Ausland. Meine Familie auch, allerdings in Österreich mit logischerweise ausreichend Abstand.

Über ein Jahr nach dem Ausbruch von Corona existieren die kuriosesten Verschwörungstheorien. Zum Beispiel, dass der Virus gezüchtet und freigelassen worden wäre, damit die Chinesen Geld verdienen mit ihren Masken und Impfstoffen. Oder dass ein Teil der Menschheit ausgerottet wird. Ich finde, mittlerweile könnte alles möglich sein. Außer dass meine Schwestern bis Freitag fliegen lernen. Nach den Herbstferien, irgendwann im November war… na ja, was wohl: Neuer Lockdown. Ja yippie, yippie, yeah.

Weihnachtsferien: Lockdown. Semesterferien: Lockdown. Osterferien: Lockdown. Bis vor zwei Tagen war Schichtbetrieb. Das heißt, Gruppe A war zuerst dran und hatten am Montag und Dienstag Schule. Dann war für zwei Tage Gruppe B an der Reihe. Freitag war immer Distance Learning. Zwei Tage Gruppe B. Zwei Tage Gruppe A. Ein Tag zu Hause und so weiter. Wenn ich das nochmal lese, merke ich, wie verwirrend das ist. Kein Wunder, dass viele sich nicht mehr auskennen. Aber gar nix raufladen geht ja auch nicht.

My thoughts at that time: Schlimmer geht’s nimmer! Aber nein, das Leben hat ja einen super Geschmack im Thema Humor! Und tataaa! Meine Lehrerin und drei Mitschüler bekamen Corona! Das ist einer der Gründe, warum ich ab da nie wieder ,,Schlimmer geht’s nimmer!‘‘ gesagt habe!

Und jetzt, im Mai 2021, sitze ich da und schreibe das hier. Dabei denke ich mir, wie viel richtig dumme, doofe, blöde Sachen in nicht einmal anderthalb Jahren passieren können. Manchmal glaube ich schon, das alles wäre ein sehr dämlicher Traum, aus dem ich aufwachen könnte. Nur tue ich das nicht.

Siegergeschichte MS/SMS Schubertviertel von Valentin
Wie Corona mein Leben veränderte

Schon wieder zuhause bleiben. Die Nachricht kam von der Schule, da mein Klassenvorstand an Corona erkrankt war. Doch dann, zwei Wochen später, wurde auch ich krank. Ob es Corona war, wissen wir bis heute nicht, denn ich wurde nicht getestet. Das war Anfang Dezember. Aber Gott sei Dank war meine wunderbareMama immer für mich da.

An diesem Tag fing alles an. Meine Mutter wurde krank. Von Tag zu Tag ging es ihr schlechter. Der Hausarzt stellte fest: „Das ist kein Corona, denn sie wurden negativ getestet.“ Ein großer Stein fiel mir vom Herzen. Leider ging es meiner Mama aber trotzdem zusehends schlechter. Sie konnte nicht flach liegen, weil sie so nicht gut atmen konnte. Mein Papa schnappte meine Mutter und brachte sie zum Arzt. Dieses Mal bekamen wir die Diagnose Corona, was auch bedeutete, dass meine Brüder, mein Papa und ich zwei Wochen das Haus nicht verlassen durften. Das war genau einen Tag vor Weihnachten. Die besten Feiertage im Jahr, Silvester und die lang ersehnten Weihnachtsferien, liefen nicht wie geplant.

Aber dank unserer großartigen Omas wurden wir täglich mit Essen versorgt. Die Speisen schmeckten gut, aber bei weitem nicht so köstlich wie bei meiner Mama. Wir haben auch die besten Nachbarn der Welt. Sie besorgten uns die Lebensmittel, die wir gerade brauchten. Alle kümmerten sich sehr um uns und wünschten uns nur das Beste. Es war ein gutes Gefühl zu wissen, dass auch in einer solchen Ausnahmesituation immer jemand für uns da ist. Dennoch war meine Mama nicht zu ersetzen.

Das was meine Mama durchmachen musste, waren bestimmt die schlimmsten Tage ihres Lebens. Sie war kreidebleich und hustete Tag und Nacht. Wir mussten sie beim Gehen stützen, weil sie keine Kraft mehr hatte. Für mich war es sehr schlimm mitanzusehen und beängstigend meine Mutter so zu erleben. Sie war immerunsereganz persönliche Heldin des Alltags, dochjetzt mussten wir für sie da sein. Papa musste sich Pflegeurlaub nehmen. Keine Ausflüge, kein Schifahren, alles wurde gestrichen. Das Leben, das ich gewohnt war, war vorbei.

In dieser Zeit wurde mir erst so richtig bewusst, wie sehr sich meine Mutter für meine Familie und mich aufopfert. So gut ich konnte, kümmerte ich mich um sie und unterstützte meinen Papa. Diese Zeit erschien mir ewig lang. Doch jetzt geht es meiner Mama wieder gut und ich bin froh, dass wir alle wieder raus dürfen. Denn ein Leben in Quarantäne ist wirklich nicht angenehm!

Erst durch die Corona Erkrankung meiner Mutter wurde mir richtig bewusst, wie sehr ich sie brauche und wie unendlich lieb ich meine Mama habe. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass alles wieder so ist wie es vor Corona war und Gesundheit. Gesundheit für mich und für meine ganze Familie, denn die kann man sich nicht kaufen, mit keinem Geld der Welt.

NMS/SMS Schubertviertel: Direktorin Susanna Stiftner, Ella Stockinger, Gerald Gastecker, Marco Hemm, Waltraud Brandstetter-Lorenz, Valentin Dorninger, Karin Stauber, Maria Platzer und Leopold Feilecker. | Foto: NMS/SMS Schubertviertel
Vorne (von links): Direktorin Edda Saminger, Aldiana Brakic , Chiara Leitner, Norah Lechner und Leopold Feilecker.

Hinten: Waltraud Branstetter-Lorenz, Michaela Grund, Karin Stauber, Martina, Scharnreitner, Sibylle Kindlmann und Matthias Polixmayr. | Foto: IMS Langenhart
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