Ausstellung „Brennen für das Leben“

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29. April 2018
14:30 Uhr
3. Mai 2018
19:00 Uhr

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Kurator Franz Seiser (Mitte) bei der Ausstellung in Au im Bregenzerwald, Vorarlberg. | Foto: Franz Rathmair
  • Kurator Franz Seiser (Mitte) bei der Ausstellung in Au im Bregenzerwald, Vorarlberg.
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STEYR. Die Wanderausstellung „Brennen für das Leben: Von den Täufern zu den Freikirchen“ kommt von 29. April bis 5. Mai nach Steyr. Im Foyer des Stadtsaals wird bei freiem Eintritt die Geschichte der als Ketzer verfolgten Täufer des 16. Jahrhunderts mit ihren Auswirkungen bis in die Gegenwart aufgerollt.

Die Täuferbewegung verbreitet sich ab 1525 von der Schweiz aus in Mitteleuropa. Als „dritter Flügel“ der Reformation (neben Lutheranern und Reformierten) fordern sie Glaubensfreiheit, ohne sie zu bekommen. Ihre Überzeugungen – wie freiwillige Mitgliedschaft und Taufe nur von mündigen Menschen – prägen heute die Freikirchen, denen weltweit rund 700 Millionen Christen angehören.

Entwickelt wurde die Ausstellung von den „Freikirchen in Österreich“, einer staatlich anerkannten Kirche, für die Täuferdekade 1525-2025. Pastor Timm Smutny von der Freikirche am Schlosspark koordiniert die Ausstellung. Er nimmt auch Anfragen für Gruppenführungen entgegen (0699/81937432). „Wir rechnen mit großem Interesse nicht nur von Religionsklassen, sondern auch von Geschichts- und Deutschklassen. In anderen Städten besuchten bis zu 1.200 Schüler die Ausstellung,“ so Smutny.

Neben Schautafeln gibt es interessante Exponate: von alten Bibeln über Erzeugnisse hutterischer Handwerkskunst hin zu Folterwerkzeugen. Auch ein Mandat von Kaiser Ferdinand I. aus dem Jahr 1562 ist im Original zu sehen. Auf einer nachgebauten Gutenbergpresse aus dem Jahr 1450 können Besucher selbst einen Bibelvers drucken.

In jedem Bundesland wird die regionale Täufergeschichte in die Ausstellung integriert. „Vom Jahr 1526, als die lutherische Reformation gerade in Steyr Fuß fasst, bis zum Jahr 1580 berichten uns die Geschichtsbücher von Täufern in Steyr. Vor genau 490 Jahren, im Frühjahr 1528, wurden 14 Männer und eine Frau hingerichtet, weil sie ihre Wiedertaufe nicht bereuten“, erzählt Franz Rathmair von der Freien Christengemeinde, der den Text der Schautafel über Steyr verfasste.

Ausstellungseröffnung und Kuratoriumsführung: Sonntag, 29. April, 14.30 Uhr.
Öffnungszeiten: Montag 10:00–16:00 Uhr, Mittwoch bis Samstag 9:00–16:00 Uhr.
Donnerstag, 3. Mai, 19:00 Uhr Vortrag von Kurator Franz Seiser über die Geschichte der Täufer. Eintritt frei.

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