Beim nächsten Filmtermin nimmt das Programmkino Großraming seine Besucher mit auf eine wunderbare Reise: Am Samstag, 13. April zeigen wir um 20 Uhr das deutsche Familiendrama „Eine Million Minuten“.
GROßRAMING. Von außen betrachtet führen Vera (Karoline Herfurth) und Wolf Küper (Tom Schilling) mit ihren beiden Kindern Nina (Pola Friedrichs) und dem einjährigen Bruder Simon (Piet Levi Busch) ein Traumleben: eine schöne Wohnung in Berlin, er macht als Biodiversitätsforscher und Gutachter für die Vereinten Nationen Karriere, sie hat neben Haushalt und Kindern noch einen Job als Bauingenieurin mit Schwerpunkt Nachhaltigkeit. Doch bei genauerem Hinsehen sieht es ganz anders aus: Die Ehe kriselt, und beide sind, wie die meisten Paare, in dem unglücklichen Dilemma, beim Jonglieren des Alltags das Gefühl zu haben, dem Leben vorn und hinten nicht mehr gerecht zu werden.
Als bei Töchterchen Nina eine Entwicklungsverzögerung diagnostiziert wird, ist Wolf und Vera klar, dass sich etwas grundlegend ändern muss. Eines Abends beim Zubettgehen sagt Nina auf einmal: „Ach, Papa, ich wünschte, wir hätten eine Million Minuten. Nur für die ganz schönen Sachen, weißt du?“ Der Wunsch trifft Wolf mitten ins Herz, und auf einmal wird ihm klar, dass es viel wichtiger ist, wie es Nina, Vera und Simon geht, und jede gemeinsame Minute wertvoller ist als eine glänzende Karriere. Eine Million Minuten, 694 Tage, knapp zwei Jahre. Los geht’s! Erst nach Thailand, dann weiter nach Island. Die Küpers machen sich auf die Suche nach einem neuen, einem anderen Lebensmodell und stellen dabei jeden Tag aufs Neue fest: Wir haben jede Minute nur einmal.
„Eine Million Minuten“ ist ein Märchen aus dem Deutschland der Gegenwart. Die wahre Geschichte einer Familie, in der sich ein Vater von den Träumen seiner Tochter anstecken lässt und vier Menschen die Reise ihres Lebens machen. Christopher Dolls Regiedebüt basiert auf dem erfolgreichen gleichnamigen Sachbuch-Bestseller von Wolf Küper, der mit seiner Familie tatsächlich den Schritt gewagt hat, die sichere Existenz in Berlin hinter sich zu lassen und mit seiner Familie auf Reisen zu gehen.
Die Besetzung des Films ist erstklassig und bestens gewählt: Tom Schilling als Wolf verkörpert überzeugend Wolfs Dilemma, der zwischen beruflicher Erfüllung und dem Wunsch, bei der Familie zu sein, hin- und hergerissen ist. Und Karoline Herfurth, die Vera mit ganzem Herzen verkörpert, macht die Konflikte einer Frau deutlich, die sich voll und ganz um die Familie kümmert, dabei aber ihre eigenen Bedürfnisse immer hintenan stellen muss. Bis es eben einfach nicht mehr geht. Daneben tummeln sich viele exzellent besetzte Nebenfiguren, allen voran Joachim Krol als Wolfs Vater, Haraldur Porleifsson als Bassi und Pola Friedrichs als die kleine Nina, die Wolf und Vera bei all den Konflikten immer wieder auch erdet und für viele rührende und auch komische Momente sorgt. Dazu kommen noch die wunderschönen, sehnsuchtsstiftenden Aufnahmen der fernen Länder. Echt sehenswert!
Eine Million Minuten
Drama D 2023, 125 Minuten
FSK ab 6 Jahren
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