5 Minuten Wien: Winter-Ende
- hochgeladen von Karl Pufler
WIEN. Der Winter ist mir ein Gräuel. Vor allem in Wien ist es dann für mich kaum auszuhalten: Drei Monate Eiseskälte statt wohliger Wärme. Statt der lebensfrohen Sonne verdecken Wolken die Aussicht auf den Himmel und sogar der Nebel macht regelmäßig die Sicht schlecht. Das drückt aufs Gemüt, schlechte Stimmung macht sich breit und ein leichter Anflug von Depression legt sich über die ganze Stadt.
Damit geht bei mir eine nicht enden wollende Pechsträhne einher: Das Traumhaus, das wir beziehen wollten, ist plötzlich vergeben. Die Straßenbahnen fahren stets vor meiner Nase davon – und die nächste lässt eine gefühlte Stunde auf sich warten.
Klar: Auch der vorher reservierte Tisch im Restaurant ist irrtümlich vergeben worden.
Verärgert und hungrig stapfe ich heimwärts. Da schleicht die rothaarige Katze wieder über die Straße. Bislang ist sie mir noch nie nahegekommen, eine Berührung war einfach unmöglich. Schon will ich weitergehen, da geschieht das Wunder: Sie schmeichelt sich an und fordert ihre Streicheleinheiten. "Jetzt ist die Pechsträhne vorbei", beschließe ich spontan.
Hoffnungsvoll starte ich in den nächsten Tag und bilde mir morgens sogar ein, die ersten Sonnenstrahlen zu sehen. Mit einem Lächeln geht’s zum Banktermin, bei dem es um einen Buchungsfehler geht. Zu unserer Überraschung verläuft der Termin positiv und wir brauchen keine Kosten zu tragen. Als wir uns bei der Betreuerin bedanken und ihr von unserer Pechsträhne erzählen, stimmt sie uns zu: "Jetzt geht’s aufwärts." Fehlt eigentlich nur noch, dass sich die Sonne gegen die Wolken durchsetzt. Dann klappt’s auch sicher mit dem Traumhaus.
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