Fachbeirat ist sich einig

"Die Pflegelehre soll Realität werden!"

Der Fachbeirat ist eine Initiative des Antoniushauses der Kreuzschwestern in Feldkirch und bildet eine bedeutsame Säule der Vernetzung. Eine gemeinsame Forderung aller Sitzungsteilnehmerinnen und -teilnehmer in der vergangenen Zusammenkunft war die Umsetzung der Pflegelehre.

Netzwerkarbeit steht bei den Kreuzschwestern an oberster Stelle. Aus diesem Grund trifft sich der Fachbeirat auf Einladung der Alten- Wohn- und Pflegeheim der Kreuzschwestern GmbH im Antoniushaus. Nach zwei Jahren online-Abstimmungen traf man sich am 25. April erstmals wieder persönlich.

Schwerpunkte der vergangenen Sitzung waren „Ausbildungshaus Antoniushaus – Auf dem Weg zur Pflegelehre“ und der Erfahrungsbericht der Leiterin der ambulanten gerontopsychiatrischen Pflege, Frau Heidi Lampert, Dipl. psych. GKPin.

Kostenlose ambulante gerontopsychiatrische Pflege im ganzen Land

Höhepunkt der Sitzung war das impulsgebende Gastreferat von Heidi Lampert. Sie ist als ambulante gerontopsychiatrische Pflegerin in Feldkirch tätig. In dieser Funktion kümmert sie sich um Menschen mit psychischen Erkrankungen in hohem Alter, die häufigsten davon sind Depressionen oder verschiedene Arten von Demenz. Die ambulante gerontopsychiatrische Pflege wird seit April 2013 als zusätzliche Betreuungs- und Pflegeleistung für gerontopsychiatrisch erkrankte Menschen in Kooperation mit den örtlichen Krankenpflegevereinen angeboten. Gemeinsam mit dem Krankenpflegeverein Hohenems startete der Krankenpflegeverein Tosters mit zwei neuen Mitarbeitenden: Psych. DGKPin Heidi Lampert und Psych. DGKP Karlheinz Müller übernahmen die gerontopsychiatrische Pflege im Raum Feldkirch.

Im Rahmen dieses Projektes wurden gerontopsychiatrisch erkrankte Menschen unterstützt, damit sie weitgehend selbstbestimmt in ihrem gewohnten Umfeld leben können. Die Angehörigen werden eingebunden, beraten und gestärkt. Bei Bedarf finden ein Austausch und eine Zusammenarbeit mit Systempartnern wie dem Hausarzt, der Hauskrankenpflege, dem Casemanagement, dem MOHI und anderen statt.

Die Projektleitung wird von der connexia - Gesellschaft für Gesundheit und Pflege durchgeführt. Dietmar Illmer, Leitung Mobile Betreuung und Pflege und Mag. Martin Hebenstreit, Geschäftsführer der connexia, sind die richtigen Ansprechpartner. Für die Patientinnen und Patienten ist diese Leistung kostenlos: Die Kosten für die verrechneten Stunden werden über das Land abgerechnet (Sozialfonds). Eine Mitgliedschaft beim Krankenpflegeverein ist für diesen Dienst nicht notwendig. Seit Ende 2021 ist das Einführungsprojekt abgeschlossen und wird die ambulante gerontopsychiatrische Pflege im ganzen Land angeboten.

Auf dem Weg zur Pflegelehre

Die bisher umgesetzte Pilot-Ausbildungskombination „Betriebsdienstleistungskauffrau/-kaufmann und Pflegeassistenz/Pflegefachassistenz“ hat Aqua Mühle Vorarlberg 2011 mit Hilfe des Landes Vorarlberg gestartet und von Beginn an mit der Landesberufsschule Feldkirch und den Ausbildungsbetrieben auf- und ausgebaut. Damit wurde eine sehr gute Grundlage für die gemeinsame Forderung einer Pflegelehre in Österreich geschaffen. Das Ausbildungshaus Antoniushaus ist seit der ersten Stunde mit dabei, unterstützt diese Forderung und ist mit den positiven Erfahrungen in der Lehrausbildung mit derzeit fünf Lehrlingen beispiellos in Vorarlberg und Österreich. „Es ist dringender Handlungsbedarf“, so Beirat Günter Lampert, unermüdlicher Mitkämpfer seit mehr als einem Jahrzehnt für die Lehrausbildung in der Pflege. Beirat Günter Lampert und Geschäftsführer Thomas Vranjes informierten die Mitglieder des Fachbeirats über die bisherigen Erfahrungen und forderten:

„Nun ist es an der Zeit, dass die im Regierungsprogramm festgeschriebene Pflegelehre Realität wird.“

Unser Wunsch ist, dass die aktuell fünf Lehrlinge im Antoniushaus mit dem tatsächlichen Ausbildungsziel „Pflegeassistenz / Pflegefachassistenz“ abschließen können.