Filmwerkstatt: Film noir: Double Feature

Beginn: 19:00 - KLUTE

Mit: Jane Fonda, Donald Sutherland, Roy Schneider, 2,35:1, f

Bree Daniels ist ein abgehärtetes Callgirl, das von einer Karriere als Schauspielerin träumt. Eines Tages gerät sie ins Fadenkreuz eines heimtückischen und psychopathischen Killers. Er lässt sie nicht aus den Augen. Er wartet nur auf seine Chance.

Regisseur Alan J. Pakula erzeugt eine unheimliche Atmosphäre und eine immer intensiver werdende Spannung, die sich unerbittlich bis zum Höhepunkt dieses Thrillers zieht.

Roger Ebert fragte in der Chicago Sun-Times, was die Ursache der Faszination von Jane Fonda sei. Er schrieb, sie weise „nervöse Intensität“ („nervous intensity“) auf. Ebert lobte stark die Szenen, in denen Jane Fonda und Donald Sutherland gemeinsam auftreten. Die Hauptdarsteller würden die gespielten Charaktere verstehen und mit ihnen sympathisieren. Dies stelle in den Hintergrund, dass der Film als Thriller nicht immer wirke.

Jane Fonda gewann im Jahr 1972 den Oscar in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin. Die Drehbuchautoren Andy Lewis und David P. Lewis wurden für den Oscar in der Kategorie Bestes Originaldrehbuch nominiert.

Film Noir, New York City, Prostitution, Großstadt, Kriminalität, Perversion, Filmkunst,
ab 16 - Einführung

Beginn: 20.45 - Alphaville – Lemmy Caution gegen Alpha 60

Mit: Eddie Constantine, Anna Karina, Akim Tamiroff, Howard Vernon, 1,66:1, sw

Privatdetektiv Lemmy Caution kommt in die futuristische Stadt Alphaville, um nach dem vermissten Agenten Henry Dickson zu suchen. Die Stadt steht unter der Kontrolle von Professor von Braun und wird von einem Computersystem namens Alpha 60 dominiert. Liebe, Dichtung und Gefühle sind verfemt. Die Ächtung führt zu einer unmenschlichen und entfremdeten Gesellschaft. Caution zieht mit Natascha die Tochter des Professors zu Hilfe.

ALPHAVILLE ist ein ungewöhnlicher Film im Oeuvre des Regisseurs. Er ist der Science Fiction verhaftet, schafft aber mit den Mitteln der Mitt-60er-Jahre eine futuristische Welt, die der unseren mehr als nur ähnlich ist und die auch mehr als vier Jahrzehnte später nicht überaltert aussieht. Godard nutzt die modernsten Bauten von Paris, um ein Gefühl der Zukunft zu erzeugen. Er setzt nicht auf damals moderne High Tech, die den Film nur wenige Jahre später schon wieder hätte alt aussehen lassen. Sondern offeriert vielmehr eine subtile Form der Zukunft, wobei die Geschichte wiederum klar dem Thriller entliehen ist. Und genauso wie bei der Geschichte gilt dies auch bei Eddie Constantine, der als harter Lemmy Caution in Thriller-Filmen berühmt wurde, hier jedoch das eigene Klischee in Grund und Boden stampft. ALPHAVILLE entwickelt hypnotische Momente - und das nicht nur des wiederkehrenden Stroboskop-Effekts wegen - und ist ein Film, der den Zuschauer mit jeder verstreichenden Sekunde in den Bann zieht.

„Godard mischt ebenso intelligent wie anspruchsvoll Science-Fiction- und "film noir"-Motive. Er siedelt sie unverkennbar im Paris des Jahres 1965 an und macht damit klar, dass nicht die Zukunft, sondern bereits die Gegenwart voller Schrecken ist, da Zeichen und Maschinen den Menschen immer mehr zurückdrängen. Eine formal wie gedanklich eindrucksvolle filmische Reflexion, die in eine mögliche Befreiung durch die Poesie und die Liebe mündet.“ (Filmdienst, 1965)

Der Film gewann den Goldenen Bären auf der Berlinale 1965.

Film Noir, Science-Fiction, Utopie, Filmkunst, ab 16
Einführung