"Sind für den Ernstfall gerüstet"
Apotheken im Bezirk sind für den atomaren Ernstfall gerüstet. Dies ergab ein Lokalaugenschein der WOCHE.
Die Apotheken im Bezirk sind mit Kaliumjodid-Tabletten für einen potenziellen atomaren Unfall und den Austritt radioaktiver Strahlung gerüstet. Jod hilft gegen eine massive Anreicherung des radioaktiven Jods in der Schilddrüse, so kann es von ihr nicht mehr aufgenommen werden.
Trocken lagern
„Momentan haben wir 2.000 Stück bei uns lagernd, die wir einst bekommen haben. Insgesamt sind es 20.000 Stück in 89 Apotheken kärntenweit. Wir sind für den Ernstfall gerüstet. Diese Kaliumjodid-Tabletten sind hauptsächlich für einen atomaren Notfall gedacht. Zu Hause muss die Tablette trocken und leicht findbar gelagert werden“, sagt Paul Hauser, Leiter der Stadtapotheke Friesach und Präsident der Kärntner Apothekerkammer.
Tabletten sind abgelaufen
Das Kontingent in Friesach sei zwar 2009 abgelaufen, dürfe aber trotzdem bis Ende 2011 ausgegeben werden, nachdem das Gesundheitsministerium diese auf Haltbarkeit überprüft habe. Sehr viele haben sich in der Stadtapotheke aufgrund des Unglücks in Japan erkundigt, wie es um die Gefahr bei uns steht. Von Japan bestehe aber keine Gefahr. Einzunehmen ist die für Kinder, Jugendliche, Schwangere und Stillende gratis zu erwerbende Jodtablette nur nach ausdrücklichem Hinweis in den Medien. „Nimmt man sie einfach so ein, kann es zu Komplikationen der Schilddrüse kommen“, so Hauser.
Atommeiler schließen
3.500 Kaliumjodid-Tabletten sind für die Risikogruppe in der St. Veiter „Bären-Apotheke“ lagernd. „Jene für Erwachsene kommen demnächst. Einen Boom, um Tabletten zu erhalten, gab es bis jetzt keinen. Am besten wäre es aber, wenn alle Atomkraftwerke geschlossen werden“, sagt Pharmazeutin Andrea Kohlweiß von der „Bären-Apotheke“.
Für eine Reise in den asiatischen Raum – abgesehen von Japan natürlich – reicht die herkömmliche Hausapotheke. Im Gegensatz zu Jodtabletten sind die Geigerzähler momentan ausverkauft, zumindest im Elektro-Fachgeschäft Terkl in Althofen. „Das liegt unter anderem daran, dass die Geräte in Japan und in China hergestellt werden. Geigerzähler werden aber bestellt, wenn sie benötigt werden“, so Geschäftsinhaber Helmut Terkl.
Von Harald Hirschl
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