Streit um Radiologen
Bis Ende Oktober soll eine Entscheidung im Radiologen-Streit fallen. Die Fronten sind verhärtet.
ALTHOFEN. Der Streit um die Radiologen-Planstelle in Althofen beschäftigt nun die unabhängige Schiedskommission. Auslöser des Streits war, dass ein Radiologe nach Villach gezogen war und die Kärntner Gebietskrankenkasse (GKK) die Planstelle einsparen wollte. Die Ärztekammer und zwölf Gemeinden des Hemmalandes protestierten dagegen.
Gutachten der GKK
Josef Huber, Präsident der Ärztekammer, sagt: "Wenn diese Planstelle gestrichen wird, gibt es nur noch einen Radiologen im Bezirk. Die Leidtragenden wären die Patienten. Sie müssten bis nach St. Veit fahren." Die Planstelle könnte nur gestrichen werden, wenn die Ärztekammer zustimmt, doch die kann die Entscheidung der GKK nicht nachvollziehen. "Die GKK beruft sich auf ein Gutachten aus Graz. Dort wird beispielsweise vorgeschlagen, dass Patienten aus Hüttenberg nach Wolfsberg fahren könnten. Das ist lebensfremd", sagt Huber und weiter: "Auch die Bedarfsanalyse ist nicht korrekt berechnet worden. Man hat dabei einzelne Regionen, die eine hohe Radiologendichte haben, nicht berücksichtigt."
Anders sieht das die Kärntner Gebietskrankenkasse. "Die Radiologie ist ein klassisches Zuweisungsfach. Für Akutfälle gibt es auch die Krankenhäuser in Friesach und St. Veit", sagt Johann Lintner, Direktor der GKK. An den Ergebnissen der Studie hat Lintner keine Zweifel. "Die Studie wurde von namhaften Experten im Gesundheitsbereich durchgeführt", sagt der GKK-Direktor und weiter: "Man darf auch nicht vergessen, dass die Radiologie ein sehr teures Fach ist und die Investitionssummen für eine Ordination sehr hoch sind."
Egal wie die Verhandlung vor der Schiedskommission ausgeht, der Radiologenstreit dürfte in eine weitere Runde gehen. "Ich bin mir sicher, dass sich die unterlegene Partei an die nächste Instanz wenden wird", ist Lintner überzeugt.
Radiologe ging nach Villach
Auslöser des Streits war, dass ein in Althofen tätiger Radiologe im Juli 2013 zurück in seine Heimatstadt Villach gegangen war. Der Mediziner hatte 6.500 Patienten pro Jahr betreut. Als bekannt wurde, dass die Planstelle eingespart werden könnte, formierten sich die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden und starteten eine Unterschriftenaktion. Da sich GKK und Ärztekammer innerhalb eines Jahres nicht einigen konnten, landete der Akt bei der Schiedskommission.
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