Zwei Schwestern im Dialog
Zwei "Ordensfrauen" begeben sich auf die Spuren der Benediktiner in Ossiach.
OSSIACH. Zwei Ordensfrauen in einem Stift sind an und für sich nichts Ungewöhnliches. Im Falle von Margarethe Zaucher und Brigitte Zimmerl kann man sich jedoch genau dies erwarten.
Dialog zur Unterhaltung
"Wir sind die einzigen staatlich geprüften Fremdenführerinnen in Kärnten, die Führungen im Dialog machen", erklärt Zaucher. "So ist eine Führung keine Berieselung, sondern auch unterhaltsam", fügt Zimmerl hinzu.
Anlässlich des Weltfremdenführertages am 22. Februar laden die beiden zur kostenlosen Führung unter dem Motto "Auf den Spuren der Benediktiner in Ossiach". "Wir treten dabei als Schwester Hildegard und Schwester Rosa auf", erzählt Zimmerl. Wie die beiden auf diese Namen gekommen sind, verrät Zaucher: "Das sind die Taufnamen unserer Mütter."
Das unter dem Namen "Brimaguides" bekannte Fremdenführerinnenduo hat sich für die einstündige Führung in und ums Stift Ossiach einiges einfallen lassen. "Gerade in Ossiach gibt es viele Legenden. Einge davon werden wir erzählen", sagt Zaucher. (Eine dieser Legenden lesen Sie im Artikel unten). Geht es nach Zaucher und Zimmerl, bleibt es nicht bei dieser einen Veranstaltung. "Unser Plan ist es, diese Führung auch während der Sommermonate in Kooperation mit der Kirche anzubieten", verraten die beiden.
Die Ossiacher Legende vom "stummen Büßer"
"Schwester Hildegard" und "Schwester Rosa" wissen über zahlreiche Mythen und Legenden aus Ossiach Bescheid. Drei diese Legenden werden die beiden "Ordensfrauen" am Weltfremdenführertag im Stift zum Besten geben.
Bekannteste Legende
"Die wohl bekannteste Legende ist jene vom 'stummen Büßer', die vom polnischen König Boleslav handelt", sagt "Rosa" alias Margarethe Zaucher. "Dieser hat den Bischof von Krakau während einer Messe hinterrücks erstochen, weil dieser seinen Führungsstil kritisierte", erzählt "Hildegard" (Brigitte Zimmerl) weiter. Daraufhin wurde Boleslav vom Papst mit einem Bann belegt und musste nach Ungarn fliehen. "Bis hierher ist die Geschichte urkundlich belegt. Der Rest ist dann Legende", so Zimmerl.
Zaucher fährt fort: "Angeblich wollte Boleslav zum Papst nach Rom. Auf dem Weg kam er in Ossiach vorbei und klopfte an die Pforte des Klosters und gab durch Gesten zu verstehen, dass er stumm sei und als Bruder dem Kloster dienen möchte. Als er nach acht Jahren am Sterbebett lag, gab er sich anhand eines Siegelringes zu erkennen."
Die bekannte Legende lockt Jahr für Jahr etliche Polen nach Ossiach, die den angeblichen Grabstein ihres ehemaligen Königs sehen möchten.
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