Sie holt ihre Kraft bei den Mönchen

„Hochschober“-Hotelierin Karin Leeb spricht im WOCHE-Sommergespräch über ihre Kraftquellen.

Von PETER KOWAL

WOCHE: Der Tourismus durchlebt schwere Zeiten. Wie hat er sich in Kärnten verändert?
Karin Leeb: Für uns ist vor allem der deutsche Markt eine Herausforderung. Die typischen Kärnten-Urlauber sterben aus. Wir konnten viel mit zusätzlichen österreichischen Gästen auffangen. Aber das Urlaubsverhalten hat sich grundsätzlich geändert – immer kürzer und kurzfristiger.

Wird man im ständigen Werben um den Gast nicht müde?
Wenn wir uns als Gastgeber müde zeigen, wäre das der Anfang vom Ende.

Wie sehen Sie Ihren Beruf?
Ich sehe meine Rolle darin, dem Gast ehrliches Interesse und Aufmerksamkeit zu geben. Der spürt dann auch, ob es aufgesetzt oder echt ist.

Wenn Sie nicht mit dem Tourismus zu tun hätten, wo wären Sie gelandet?
Ich würde mit Sprache oder Fremdsprachen zu tun haben.

Wo holen Sie Ihre Kraft?
Täglich eine Runde um den See, wenn der Tag noch friedlich ist. Das ist meine heilige Zeit, bevor die Anforderungen beginnen.

Und Ihre Hobbys?
Neben dem Laufen in der Natur lese ich auch sehr gerne. Krimis von Henning Mankell oder Anspruchsvolles. Zurzeit das jüdische Familienepos „Eine Geschichte von Liebe und Finsternis“ von Amos Oz. Meine Lieblingsautoren sind Ingeborg Bachmann oder Barbara Frischmuth.

Wie halten Sie es mit dem Glauben?
Ich bin ein gläubiger Mensch. Im Sinne von Spiritualität und Offenheit für alle Religionen. Mit meinen Kindern bete ich abends beim Schlafengehen. Einmal im Jahr verbringe ich eine Auszeit in einem Benediktinerkloster in St. Gilgen. Dort lebe ich im Rhythmus der Mönche. Das einfache Leben gibt mir viel Kraft.

Wie viel Zeit haben Sie für Ihre Kinder?
Wir können uns als Selbstständige ganz gut Freiräume für die Familie nehmen. Mein Mann und ich teilen uns die Präsenz im Betrieb und die Betreuung der Kinder. Vater und Mutter greifbar zu haben ist ein großes Privileg. Wir versuchen auch immer, als Ehepaar gemeinsam Zeit zu verbringen. Sonst hat man sich eines Tages außer Gesprächen über Betrieb und Kinder nichts mehr zu sagen.

Welche Ziele haben Sie für den „Hochschober“?
Wir wollen unser Bestes geben, das Haus weiter zu gestalten, um den Betrieb einmal gut bestellt an die Nächsten übergeben zu können. Und natürlich möchten wir auch für die Entwicklung der Turrach Verantwortung übernehmen.

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