Garconnierenverbund
Wohngemeinschaft für Menschen mit Behinderung im Alter
Im neuen Garconnierenverbund Florasdorf der Caritas in der O´Briengasse können Menschen mit Behinderung im Alter wohnen. Am Donnerstag, 21. September fand die feierlicher Eröffnung inmitten der Wohngemeinschaft statt.
WIEN/FLORIDSDORF. Die Presseveranstaltung rund um die Eröffnung der Wohngemeinschaft für Menschen mit Behinderung im Alter war durch und durch feierlich. Sie fand nämlich quasi im Wohnzimmer der Bewohnerinnen und Bewohner statt, mit diesen anwesend.
Im Garconnierenverbund Florasdorf können bis zu zehn Personen mit Behinderung ihren Lebensabend verbringen. Sie werden von 13 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern begleitet und betreut, haben aber jeweils eine eigene kleine Wohnung mit Bad und Küche. Manche haben sogar einen Balkon. Das Durchschnittsalter liegt bei 60 Jahren, die älteste Bewohnerin ist 71 Jahre alt.
Persönlicher Prinzessinnen-Touch
Ihre persönliche Wohneinheit können die Bewohnerinnen und Bewohner so gestalten und einrichten, wie sie es gemütlich finden. In Bewohnerin Sissis Wohnung fällt ein bestimmtes Schema auf: Sie liebt Prinzessinnen und vor allem die Eisprinzessin Elsa. Diese prangt auf der Bettwäsche und lächelt von mehreren Postern hinunter. Die 57-jährige Sissi hat schon in mehreren Einrichtungen gelebt. Auf die Frage, wo es ihr am Besten gefällt kommt ein sehr überzeugendes "Hier!".
Der Garconnierenverbund wird durch Mittel des Fonds Soziales Wien gefördert. Geschäftsführerin Susanne Winkler betont: "Der Fonds Soziales Wien sieht es es als seinen Auftrag, dass Menschen soziale Sicherheit erleben dürfen und die Kundinnen und Kunden selbstbestimmt leben können." Zielgruppe für die Einrichtung sind "Menschen mit intellektueller und mehrfacher Behinderung, hohen oder höheren Alters, mit gesteigertem Ruhe- und Rückzugsbedürfnis und höherem Unterstützungsbedarf, die einen Wohnplatz zum Altwerden suchen".
Bis zuletzt in eigenen vier Wänden
Die Eröffnung mitten in der Wohngemeinschaft ist äußerst feierlich. Das bemerkt auch Caritasdirektor Klaus Schwertner: "Als ich reingekommen bin, hat man sofort gespürt, dass das hier ein Zuhause und mit Leben erfüllt ist. Es haben sich heute alle sehr hübsch für diese Feierlichkeiten angezogen, mit Lederhose und eine Bewohnerin ist extra noch zurückgeeilt, hat sich einen Lippenstift geholt."
Schwertner ist es auch sehr wichtig, dass die Bewohnerinnen und Bewohner auch wirklich bis zuletzt hier bleiben können – wenn sie das wollen. Das betont auch Ilse Simma-Boyd, Caritasleiterin des Bereichs Menschen mit Behinderung: "Das Ziel ist, dass Menschen mit Behinderung auch im Alter an einem selben Standort bleiben können – in ihren eigenen vier Wänden. Dass sie das eigene Zuhause bis zum Schluss auch erleben dürfen.“
Erste Einrichtung dieser Art
Es ist die erste Einrichtung dieser Art in Österreich und soll zur Lückenschließung der fehlenden Barrierefreiheit beitragen. Mitten in Floridsdorfs Zentrum ist die Wohngemeinschaft umgeben von zahlreichen Geschäften, Parks und die Klinik Floridsdorf ist in wenigen Gehminuten erreichbar. Auch Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ) freut sich über die Eröffnung im Grätzl: "Ich glaube, es ist ein sehr guter Standort und mir ist auch wichtig, dass wir ein soziales Netz spannen, in dem alle Menschen die Hilfe bekommen, die sie brauchen. Ich glaube, das ist mit der Einrichtung wieder mal hervorragend gelungen!"
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