Umbenennung der bafep21 in Floridsdorf
Alles neu – bald auch der Name?
Der Bildungspionier Johannes-Maria Lex setzt sich für die Umbenennung der bafep21 in der Patrizigasse ein. Sie soll nach Hannah Fischer benannt werden.
WIEN/FLORIDSDORF. "Bildungsanstalt Hannah Fischer für Elementarpädagogik": So soll die bafep21 in der Patrizigasse zukünftig heißen. Dafür macht sich Johannes-Maria Lex derzeit stark. Er setzt sich bereits seit 20 Jahren für eine Erneuerung im Bildungsbereich ein. Ihm wurde auch schon eine Otto-Glöckel-Medaille verliehen.
Momentan wird die Bildungsanstalt der Stadt Wien für Elementarpädagogik in Floridsdorf völlig neu gestaltet. Lex findet, dass mit dieser umfassenden Erneuerung auch ein namentliches Upgrade angebracht wäre. Sie soll nach Hannah Fischer benannt werden. Hannah Fischer war langjährige Direktorin der Schule. Außerdem war sie renommierte Pädagogin und Psychologin. Sie hat internationale Initiativen und Ausbildungsprogramme begleitet und setzte sich vor allem für Kinder mit Migrationshintergrund in Österreich ein.
1991 wurde Hannah Fischer der Berufstitel Hofrätin verliehen, 2003 erhielt sie die Otto-Glöckel-Medaille der Stadt Wien und 2011 wurde sie Ehrenmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Exilforschung.
Geschichte mitgestaltet
Als Weggefährtin und Freundin von Anna Freud hat sie die Geschichte der psychoanalytischen Elementarpädagogik mitgestaltet. Hannah Fischer starb am 28. September 2016 in Wien und ist am neuen jüdischen Friedhof des Wiener Zentralfriedhofes begraben. Um an ihre Leistungen zu erinnern, soll die bafep21 ihren Namen tragen.
Neubenennung nicht geplant
Da die Schule in Verwaltung und in Zuständigkeit der Geschäftsgruppe Wiederkehr steht, liegt die Entscheidungskraft bei dem Magistrat für Kindergärten (MA 10). Auch Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ) verweist auf die MA 10. Mit Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (Neos) stand Lex bereits in Kontakt. Wiederkehr reagierte eher abweisend. In einem Antwortschreiben an Lex heißt es: "Kurzfristig ist eine entsprechende Neubenennung in Bildungsanstalt Hannah Fischer für Elementarpädagogik nicht geplant."
Damit will sich Lex jedoch nicht zufriedengeben. Er findet, dass die Schule mit der Umbenennung ein "Leuchtturm" sein könnte, um den Wandel von einer "Kinderbewahranstalt" hin zu einer "gesamtpersönlichen Begleitung der Kinder mit Bildung, Erziehung und Betreuung" aufzuzeigen. Und das eben mit dem Namen Hannah Fischers – in der "demokratisch-humanistischen Tradition dieser Namensgeberin".
Der Vorschlag wird auch von Heidi Schrodt, die für ihre Förderung von Mädchen im Bildungsbereich mit dem Wiener Frauenpreis ausgezeichnet wurde, und Bildungsaktivistin Raphaela Keller unterstützt. Außerdem hat Lex die bekannte Psychoanalytikerin Rotraud Perner und den israelischen Künstler Daniel Landau auf seiner Seite.
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