Carminweg
Hindernis am Gehsteig
Durch Baustellen oder Lichtmasten verengte Gehsteige sorgen in Floridsdorf für Ärger bei Fußgehern.
WIEN/FLORIDSDORF. Autofahrer, Mütter mit Kinderwägen, Personen mit Einkaufs-trolleys oder Menschen mit Geheinschränkungen haben es am Carminweg schwer. Große Betonblöcke versperren den Gehsteig. Darauf sind die Bauleitungen für die nahe Baustelle der ehemaligen Gärtnerei Hoschky angebracht.
„Ich kann mit meinem Rollator nicht an den Betonblöcken vorbei und muss auf die Straße ausweichen“, erzählt Brigitte Cokl. Ein Ausweichen auf die andere Straßenseite ist aufgrund des dortigen Gefälles nicht möglich. Obwohl der Carminweg von der Donaufelder Straße kommend eine Sackgasse ist und teilweise im Gegenverkehr oder nur von Einsatzfahrzeugen befahren wird, sind diese Hürden ein nur schwer zu bezwingendes Hindernis.
„Wer vom praktischen Arzt oder vom Kindergarten des Margarete-Schütte-Lihotzky-Wohnbaus kommt, muss über diese Gehsteige gehen und wird durch die Betonblöcke stark behindert“, so der Vorsitzende des Mieterbeirates, Alois Seiz. Er bemängelt, dass weder die Baustellenbetreiber noch die zuständige Magistratsabteilung oder der Bezirk eine andere Lösung ermöglicht haben.
Behördliche Genehmigung
Die derzeit vorhandenen Betonblöcke wurden im Zuge eines verkehrsbehördlichen Ermittlungsverfahrens für eine Hochbaustelle bewilligt. Die MA 46, Abteilung für Verkehrsorganisation und technische Verkehrsangelegenheiten, teilt schriftlich mit: „Eine Situierung der Betonblöcke an einer anderen Stelle ist auf Grund der örtlichen Gegebenheiten nicht möglich.“
Auch Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ) nimmt die Stellungnahme der Magistratsabteilung auf und bestätigt schriftlich: „Es gibt keine andere Möglichkeit, die Baustellenleitung zu führen.“ Die Gehsteigbreiten sind in der Wiener Bauordnung unter dem Paragraf 54 geregelt und sollen im Regelfall mindestens zwei Meter betragen, um den Fußgängern ein gefahrloses und bequemes Begegnen und Passieren zu ermöglichen. Für unvermeidbare Engstellen ist eine minimale Durchgangsbreite von 1,20 m zu erhalten.
Die Bauordnung sieht dabei explizit vor, dass auf Rollstuhlfahrer, Passanten mit Kinderwägen, Rollatoren oder Gepäckstücken zu achten ist. Maßnahmen, die am Carminweg nicht beachtet wurden, denn hier ist eine Maximalbreite von lediglich 50 Zentimetern vorhanden. Der Bescheid für die Betonblöcke ist bis Ende Juni bewilligt, mit einer Verlängerung bis zum ursprünglichen Bauende Mitte Oktober ist zu rechnen.
Aktuell wurde eine weitere Besichtigung der Engstellen durch die Bauleitung, verschiedene Magistratsabteilungen und den Mieterbeiräten durchgeführt. Um eine Entschärfung der aktuellen Situation zu erreichen, müssen jedoch die Kabeln neu installiert oder geprüft werden, ob eine Befestigung an den Lampenmasten möglich ist.
Gehsteigbreite in der Tomaschekstraße
Während am Carminweg die Behinderung nur temporär ist und Seiz, Cokl und die Anwohner noch heuer auf eine Entfernung hoffen können, sind in der Tomaschekstraße die Behinderungen permanent. Lichtmasten wurden hier mittig am Gehweg montiert, sodass die verbleibende Gehsteigbreite an den Engstellen lediglich 75 Zentimeter misst. Hier wäre eine fußgängerfreundlichere Lösung wünschenswert gewesen.
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