Krähe attackierte Passantin
Schauplatz Franklinstraße: Der Vogel krallte sich in die Haare einer Floridsdorferin.
FLORIDSDORF. Eine Szene wie aus einem Horrorfilm von Alfred Hitchcock: Die Floridsdorferin Susi R. spazierte arglos in der Fußgängerzone in der Franklinstraße, als sie wie aus dem Nichts von einer Krähe attackiert wurde.
"Sie hat sich in meinen Hinterkopf hineingekrallt und mit dem Schnabel in meinem Haar herumgehackt", so R. "Sie war nicht leicht zu verscheuchen, die Kopfhaut tat mir sieben Stunden später immer noch weh!" Verletzt wurde Susi R. bei dem Angriff nicht, der Schock sitzt ihr trotzdem noch in den Knochen.
Krähenattacken sind in Wien kein Einzelfall. "Um diese Zeit ist so ein Verhalten nichts Ungewöhnliches", erklärt Walter Reisp, Leiter der MA 60 (Veterinäramt). "Denn Ende Mai, Anfang Juni ziehen die Vögel ihre Kinder auf und wollen ihre Jungen beschützen." Heuer gebe es aber weniger Krähen-Vorfälle als in den Jahren zuvor. "Die Tierschutz-Helpline bleibt diesbezüglich ungenutzt."
In Floridsdorf haben derzeit viele Krähen ein Zuhause gefunden. Allein am Kinzerplatz wurden neun Nester gesichtet. Aufgrund der Naturschutzbestimmungen für die geschützten Krähen dürfen diese trotz Anrainerbeschwerden nicht entfernt werden. Um das Einnisten weiterer Krähen zu vermeiden, sollte man auf das Füttern verzichten. "Das Futterangebot reicht in der freien Natur für Krähen vollkommen aus", so Reisp. "Es werden dadurch höchstens zusätzlich Ratten herbeigelockt."
ZUR SACHE
Die Krähe steht aufgrund einer EU-Richtlinie unter besonderem Schutz. Töten oder Fangen ist genauso verboten wie das Entfernen der Nester oder das absichtliche Stören, insbesondere während der Brutzeit.
Einzige Ausnahme: bei akuter Gesundheitsgefährdung der Menschen wie etwa drohende Seuchengefahr.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.