Floridsdorf, Donaustadt
Mit Günther Triembacher Tanzen gegen die Demenz
Musiker Günther Triembacher spielt für Senioren bekannte Musikstücke zum Tanzen und Mitsingen.
WIEN/FLORIDSDORF/DONAUSTADT. Günther Triembacher hält regelmäßig Tanznachmittage für Seniorinnen und Senioren ab. „Ich war immer karitativ tätig, habe die Bedürfnisse von älteren Menschen kennengelernt und danach viel darüber gelesen.“ Tanzen ist gut für den Kopf, die Bewegung, das Gleichgewicht und die sozialen Bedürfnisse. Musik weckt die Erinnerung und ist ein gutes Mittel bei Demenz. Musik begleitet den ehemaligen Floridsdorfer und seit 30 Jahren in der Donaustadt lebenden Triembacher schon sein ganzes Leben.
Mit sechs Jahren hat der ehemalige Geschäftsstellenleiter der Wirtschaftskammer in Floridsdorf Klavier spielen gelernt, danach folgten Gitarre, Schlagzeug, Klarinette, Bassgitarre und der Gesang, bevor er sich dem Keyboard zuwandte. „Die Technik hat sich stark geändert. Mein heutiges Keyboard hat 570 Instrumente und zahlreiche Rhythmen vorprogrammiert“, zeigt sich Triembacher begeistert. Als Solist, mit einer mehrköpfigen Band und als Duo ist Triembacher seit jungen Jahren aufgetreten. Was früher nur ein Hobby war, hat mit dem Eintreten in den Ruhestand an Bedeutung und Intensität gewonnen.
Tratsch und Tanz
Die Tanznachmittage finden in Gasthäusern, in Pensionistenheimen oder Pflegeheimen statt, wie dem Strebersdorfer Hof, im Gasthof Selitsch oder in der Gartensiedlung Fortuna. Gespielt werden bekannte Walzer-, Marsch-, Tango- oder Boogiemelodien der 50er, 60er oder 70er Jahre. Nach rund 10 Minuten erkennt Triembacher bei einer Veranstaltung welcher Stil am stärksten gewünscht wird, denn: „Ich bin kein Künstler, ich bin Handwerker.“ Die Veranstaltungen sind kostenfrei zu besuchen, denn Triembacher spielt ohne Gage: „Meine größte Freude ist es, wenn die Leute lachen, klatschen, die Tanzfläche voll ist und gute Stimmung herrscht.“
Von den Spenden werden mehrere Taxitänzer bezahlt, also gebuchte Tänzer und Tänzerinnen, damit jeder, der tanzen möchte, wirklich zum Einsatz kommt. Angekündigt werden die Veranstaltungen mit Handzetteln und Aushängen an den Veranstaltungsorten, über Mundpropaganda oder über die Facebook-Seite von Triembacher. Während vor der Pandemie rund 50 Personen die Tanznachmittage zu einem lustigen Ereignis machten, sind die Menschen über 50 Jahre heute etwas vorsichtiger geworden.
Triembacher führt dies auf Unsicherheiten wegen Corona, die Teuerungswelle und die Schwierigkeiten wegen dem flächendeckenden Parkpickerl zurück. Um auch abseits des Tanzes Unterhaltung für Senioren zu bieten, hat sich der umtriebige Pensionist ein neues Event überlegt: „Wir veranstalten an drei Terminen im Gasthof Selitsch einen musikalischen Nachmittagstratsch mit einem bunten Programm mit Musikern und Vorträgen.“
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