Genuss in Floridsdorf
Österreich-Ungarischer Charme im Donaufeld
Im Donaufelderhof vereinen sich der Puls der Stadt und die grüne Seele des Donaufeldes. Doch es galt schwere Zeiten zu überbrücken, wie Chefin Daniela Rohacek verrät.
WIEN/FLORIDSDORF. Die Donaufelderstraße ist eine wichtige Verkehrsader im Bezirk. Entlang der Hauptstraße liegt ein auf dem ersten Blick unscheinbar wirkendes Häuschen. Es ist der Eingang in ein Lokal, das die dort herrschenden Gegensätze in sich vereint. Auf der einen Seite grüßt die pulsierende Verkehrsader der Stadt - auf der anderen Seite befindet sich der Gastgarten mit Ausblick auf die grüne Seele des Donaufeldes.
Im Winter wird dort gemeinsam Punsch getrunken. Wenn es wärmer wird, können Gäste im Grünen ihre Gedanken baumeln lassen und Kinder sich austoben.
Vor den Trümmern der Existenz
Wer nun im Lokal sitzt und die Spezialitäten des Hauses - etwa einen einzigartigen Langos-Burger - genießt, dem ist gar nicht bewusst, was für ein steiniger Weg dafür gegangen wurde. Denn dort wo heute herzhaftes Kinderlachen ertönt und sich betagtere Menschen zum Essen, Plaudern und Kaffeetrinken treffen, standen Besitzerin Daniela Rohacek und ihre Familie vor den Trümmern ihrer Existenz.
Denn es war Jahresbeginn 2020, als sie sich dazu entschieden haben, mit dem Lokal ihren Traum zu verwirklichen. Ein Zeitpunkt, der - in heutiger Nachbetrachtung - äußerst ungünstig gelegen war. "Am 1. März hätten wir eröffnen wollen, doch daraus wurde dann natürlich nichts", erzählt Frau Rohacek. Corona hatte sie voll erwischt. Noch nicht einmal die Umbauarbeiten konnten abgeschlossen werden. Sie habe mit allem möglichen gerechnet, aber so etwas habe sie einfach nicht erwartet, schildert sie immer noch sichtlich mitgenommen, die schwere Anfangszeit.
Es folgten harte Wochen, Monate und Jahre. "Es war sehr schwer, wir haben uns diese zwei Jahre wirklich durchgekämpft" , betont Rohacek. Doch Aufgeben war für sie niemals eine Option. Sie fühlt sich schließlich mit dem Ort verbunden, es ist mehr als ein Geschäft, das sie dort führt. Schon zu Zeiten von Österreich-Ungarn waren ihre Vorfahren in der Region verwurzelt. Diesen Flair möchte Rohacek nun auch in ihrem Lokal vermitteln. Und tatsächlich es hängt ein nostalgischer Hauch in der Luft, der die schönen Seiten der Habsburger-Monarchie aus dem dunkel der Vergangenheit holt.
Alles im Lokal hat seine Geschichte, betont die Chefin und zeigt dabei auf die auffällige Wanddekoration. Es sind Gegenstände aus ihrer eigenen Kindheit, die sie dort aufgehängt hat. Auch auf der Speisekarte spiegelt sich diese Symbiose wieder. Elemente der Österreichischen und Ungarischen Küche sind hier zu finden und werden auch vereint: Tafelspitz, Backhendl, Langos und Puszta-Schnitzel können hier geordert werden.
Der Nussschnaps, den man als kleinen Absacker genießen kann, wird von Frau Rohacek zudem selbst angesetzt. Hier werden die Nüsse vom über 100-jährigen Nussbaum verwendet, der auf der Terrasse des Lokals zu bewundern ist.
"Die Kreativität und der Kampfgeist definieren uns", betont Rohacek abschließend. So bleibt diese einzigartige Symbiose dem Donaufeld sicher noch länger erhalten.
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