Spatenstich
Syrisch-orthodoxe Kirche entsteht in der Leopoldau
Schon lange standen die Pläne fest, nur erfolgte der Spatenstich: In der Leopoldau errichtet die Pfarre Heilige Maria Mutter Gottes eine syrisch-orthodoxe Kirche.
FLORIDSDORF. Es ist das erste dementsprechende Bauwerk in Österreich. Zwar gab es unter anderem mit St. Ephrem im 13. Bezirk bereits eine syrisch-orthodoxe Kirche, das Gotteshaus war aber ursprünglich eine römisch-katholische Kirche zur Heiligen Dreifaltigkeit.
Traditionell und modern
Rund 400 Menschen, darunter auch zahlreiche Nachbarn aus der katholischen Pfarre Leopoldau, feierten gemeinsam den Spatenstich. „Mit dem Bau dieser Kirche zeigen wir, dass das Christentum lebendig und Jesus immer gegenwärtig ist“, freute sich Mor Dionysios Isa Gürbüz, Diözesanbischof der syrisch-orthodoxen Kirche von Antiochien für Schweiz und Österreich.
Rund ein Jahr soll die Bauzeit der Kirche betragen und nach der Fertigstellung 350 Gläubigen Platz bieten wird. Architektonisch wird das in schlichtem Weiß gehaltene Gebäude sowohl traditionelle als auch moderne Elemente beinhalten.
Aramäische Christen
Mit 110 Familien besteht die Pfarre Heilige Maria Mutter Gottes von Antiochien in Leopoldau bereits seit zehn Jahren. Die Bezeichnung "syrisch" geht hier übrigens nicht auf den heutigen Staat Syrien zurück, sondern bezieht sich auf die aramäischen Christen des ersten Jahrhunderts, die in ihrem Zentrum Antiochia "Syrer" genannt wurden.
Die syrisch-orthodoxe Kirche von Antiochien führt ihre Entstehung auf die Missionstätigkeit der Apostel Peter und Paul zurück und ist die älteste außerhalb Jerusalems gegründete Kirche. Sie gehört zu den altorientalischen Kirchen. Die Kirchensprache ist Aramäisch, die Sprache von Jesus Christus. Die Umgangssprache vieler Mitglieder ist eine Weiterentwicklung der Liturgiesprache.
In Österreich gibt es etwa 4.000 Angehörige der syrisch-orthodoxen Kirche. In Wien existieren drei Pfarren, unter anderem die Pfarre Heilige Maria Mutter Gottes in Leopoldau.
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