Weltpremiere
Wiener Linien testen erstmals neuartigen Wasserstoffbus aus

- Emissionsfrei unterwegs: Der neue Stolz der Busflotte soll gleichzeitig die Wasserstoff-Ära bei den Wiener Linien einläuten.
- Foto: Andreas Pölzl/MeinBezirk
- hochgeladen von Kevin Chi
Die Wiener Linien starten mit der Präsentation eines besonders reichweitenstarken H2-Testbusses aus dem Hause Hyundai in die Wasserstoff-Ära. So werden Fahrgäste H2-Busse demnächst öfter zu Gesicht bekommen: Die ersten Modelle werden schon bald auf drei Linien im Fahrgastbetrieb unterwegs sein.
WIEN/FLORIDSDORF. Wenn es um klimafreundliche Mobilität geht, machen die Wiener Linien keine halben Sachen. Seit Längerem arbeiten sie an der Integration von Wasserstofftechnologie in ihre Busflotte – nun wurde dazu eine Weltpremiere gemacht: Am Donnerstag, dem 27. März, stellten die Wiener Linien auf dem Gelände ihrer größten Betriebsgarage für Busse in Leopoldau (Floridsdorf) erstmals einen neuartigen Wasserstoffbus für Testzwecke vor.
Im Mittelpunkt des Medientermins stand ein hochmoderner Niederflurbus mit Wasserstoffantrieb, entwickelt vom koreanischen Hersteller Hyundai. Der emissionsfreie Bus ist der jüngste Zuwachs der Wiener Linien-Flotte und soll als Symbol für den Einstieg in eine neue Ära des öffentlichen Verkehrs gelten. Zur Präsentation kamen unter anderem Mobilitätsstadträtin Ulli Sima (SPÖ), die technische Geschäftsführerin der Wiener Linien, Gudrun Senk, sowie Monika Unterholzner, stellvertretende Generaldirektorin der Wiener Stadtwerke.
Mit Wasserstoff-Bussen kennen sich die Wiener Linien bereits aus. Anfang März wurde ein H2-Bus der Firma Arthur Bus über mehrere Wochen mit Fahrgästen getestet. Auch sollen demnächst weitere auf drei Linien im Einsatz kommen. Doch der neue, zwölf Meter lange Hyundai-Bus übertrifft diese noch einmal im Hinblick auf die Reichweite.
Neuer H2-Bus mit hoher Reichweite
Während die herkömmlichen H2-Busse üblicherweise mit einem 350-bar-Wasserstoffantrieb bestückt sind, besitzt das Hyundai-Fahrzeug eine 700-bar-Technologie. Durch diese Art der Betankung wird mehr Wasserstoff bei höherem Druck gespeichert, erklärt man. "Mit knapp 500 Kilometern Reichweite übertreffen diese Wasserstoff-Busse künftig sogar die Reichweite von Dieselbussen", sagt Sima bei der Vorstellung. Eine Brennstoffzelle mit 90 kW erzeugt in dem Bus die nötige Energie, um den 245 PS starken E-Motor am Laufen zu bringen. Mit einem "Bitte einsteigen" wurde auch zur ersten, kurzen Testfahrt mit dem Gefährt rund um den Block eingeladen – und hinterließ augenscheinlich viel Eindruck bei den Fahrgästen.

- Zu einer kurzen Spritztour mit dem neuen Hyundai-H2-Bus sagte keiner Nein.
- Foto: Kevin Chi/MeinBezirk
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Doch warum genau Wasserstoff? Ein grundlegender Vorteil bei der Nutzung von H2 als Energieträger sei laut der Wiener Linien-Geschäftsführerin Senk, dass man überschüssige produzierte Energie, die man im Netz nicht brauche, dann in die Wasserstoffproduktion einspeisen könne und dann so sauberen Treibstoff bekäme.
H2 selbst erzeugt und aus eigenen Tanks
Auch ganz praktisch: die Betankung selbst läuft am Gelände der Busgarage ab. Dort befindet sich nämlich gleich eine betriebseigene Wasserstofftankstelle. Noch praktischer: den Wasserstoff stellt man selbst her. "Wir produzieren regionalen Wasserstoff, aus Wien für Wien", formuliert es die stellvertretende Generaldirektorin der Wiener Stadtwerke, Monika Unterholzner. Und so funktioniert der Kreislauf: Wien Energie stellt aus erneuerbaren Energien den Wasserstoff her, betankt werden die Busse der Wiener Linien schließlich durch die Wiener Netze.

- Die Betankung selbst läuft am Gelände der Busgarage ab. Dort befindet sich nämlich gleich eine betriebseigene Wasserstofftankstelle.
- Foto: Andreas Pölzl/MeinBezirk
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So sehen die Pläne für den neuen Wiener Linien-Star aus. "Dieser Bus wird über einen Zeitraum von drei Jahren im regulären Linienbetrieb eingesetzt. In dieser Zeit wird genau analysiert, welche Optimierungen möglich sind – die drei Jahre werden also aktiv zur Weiterentwicklung genutzt", erläutert Senk im Gespräch mit MeinBezirk. Leicht wird es dieser aber nicht haben. "Unsere Busse müssen unabhängig von der Antriebstechnologie hohen Ansprüchen genügen", stellt sie klar.
2025 im Zeichen des Wasserstoffs
Die Einführung des Hyundai-Busses kommt genau rechtzeitig, immerhin soll das Jahr 2025 die "Wasserstoff-Ära" bei den Wiener Linien einläuten. Bereits im Sommer sollen die ersten von zehn H2-Bussen in Döbling auf der Linie 39A unterwegs sein. Diese Busse stammen vom portugiesischen Hersteller CaetanoBus.
Ebenfalls ab Mitte 2025 werden in der Innenstadt auf den Linien 2A und 3A Batterie-Wasserstoff-Kleinbusse vom italiensichen Hersteller Rampini zum Einsatz kommen. Diese ersetzen laut Angaben der Wiener Linien die rein elektrisch fahrenden Busse der beiden Wiener City-Buslinien, die ihre Lebensdauer erreicht haben.
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