Im Rahmen von Digital Uplift!
Interview mit dem Kryprowährungsexperten Daniel Müller

Daniel Müller | Foto: MIR - Medias In Res
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In einer wegweisenden Kooperation haben die gemeinnützigen Vereine MIR – Medias In Res und LichTraum die Bildungsinitiative "Digital Uplift!" ins Leben gerufen. Diese einzigartige kostenfreie Initiative, organisiert von den Vereinsobfrauen Mag.art Katerina Teresidi und Sonia Siblik B.A B.E, bietet in der Galerie "Lichtraum Eins by Paul Siblik", Heinrichsgasse 2, 1010 Wien monatliche Vorträge und Workshops zu Kunst, Kultur und Digitalisierung an. Gefördert vom Bundesministerium und mit einem niederschwelligen Ansatz richtet sich das kostenfreie Programm an Kunstschaffende aller Generationen, sowie alle Interessierten der Materie. "Digital Uplift!" verspricht eine inspirierende Reise durch die digitale Kunstwelt und schafft eine einzigartige Chance für alle Teilnehmenden, ihre Fähigkeiten zu vertiefen.
Unter den Experten, die ihr praxisbezogenes Wissen teilen, spricht der Kryptowährungsexperte Daniel Müller von DeZentrale in einem Interview mit Katerina Teresidi über sein persönliches Verhältnis zur Kryptowährung.

KT: Welche Wissensinhalte kannst du dem kulturellen Sektor vermitteln?

DM: In den Bereichen Blockchain und Web3 ergeben sich mehrere Möglichkeiten:

Das Vermitteln der absoluten Basics. Wie setze ich ein Krypto-Wallet auf, wie kann ich meine Zugangsdaten schützen und sicher verwahren, was benötige ich für die Anmeldung an einer Krypto-Börse, was muss ich bei meinen ersten Transaktionen beachten und viele weitere Dinge.
Die Funktion und das Konzept der Blockchain-Technologie und deren Anwendungsmöglichkeiten. Wobei ich keinen technischen Ansatz verfolge, da ist Ed Prinz der Spezialist. Ich zeige das Konzept auf der Anwender-Ebene. Wie die einzelnen Komponenten interagieren und was daraus entsteht. Im Grunde ein “erklär Bär” für alle nicht Technik affinen Mitmenschen.
Ein weiteres Feld liegt eher auf der administrativen Seite und soll Kryptoanwendern das Leben auf den rechtlichen und organisatorischen Seiten erleichtern. Dabei steht die Dokumentation der Kryptotransaktionen im Vordergrund. Um den immer größeren regulatorischen Anforderungen zu genügen, hilft es von Anfang an eine Struktur in die eigenen Krypto-Wallets zu integrieren, um etwa den Mittelherkunfts-Nachweis problemlos erbringen zu können. Bei Künstlern, die NFTs verkaufen, wird zwangsläufig irgendwann das Finanzamt anklopfen und die Transaktions-Historie, Mittelherkunfts-Nachweise und viele andere Dinge sehen wollen. Hat der Künstler seine Transaktionen nicht sauber dokumentiert, kann es mühsam werden.
Neben den NFTs gibt es im Web3 viele andere Anwendungen, die für die Vermarktung der eigenen Kunstwerke oder der eigenen Marke verwendet werden können. Das geht von der eigenen Kryptowährung über Mitspracherecht für “Fans” bis zu den virtuellen Welten. All die Anwendungsmöglichkeiten kann ich auf einer nicht technischen Ebene vorstellen und die daraus resultierenden Möglichkeiten benennen. Dabei bin ich kein Marketing-Profi, das ist Feysulah Milenkovic's Bereich. Ich zeige die Möglichkeiten und die Marketing-Profis entscheiden, was sie verwenden möchten.

KT: Wie bist du zu deiner Profession gekommen?

DM: Ende 2016 über den Bitcoin. Damals lag der finanzielle Aspekt im Vordergrund, wobei es dabei nicht ums reich werden ging, sondern um eine Wertaufbewahrung außerhalb des Euros.

Als ich das Konzept der Blockchain-Technologie verinnerlicht hatte, begann ich mich für weitere Anwendungen zu interessieren, die auf der Blockchain-Technologie aufbauen. Als da währen: Zensur resistente Webseiten, dezentrale digitale Identitäten, virtuelle Welten, NFTs, Social-Coins und viele mehr.

KT: Was motiviert dich, weiterzumachen?

DM: Ich freue mich, dass ich jeden Tag wieder etwas Neues lernen darf. Die ganze Branche ist dauernd im Umbruch. Täglich verschwinden Anwendungen und Unternehmen und gleichzeitig entsteht etwas Neues. Alles im Blick zu haben, ist mittlerweile unmöglich.

Meine Motivation liegt im Weitergeben von Wissen, damit andere Menschen, aufgrund dieses Wissens, eigene Entscheidungen treffen können. Ich bin nicht der Typ der sagt, du musst dies oder das machen. Ich zeige die Möglichkeiten auf. Ob mein Gegenüber davon Gebrauch macht, liegt nicht bei mir. Aber er kann die Möglichkeiten objektiv beurteilen und selbst entscheiden, ob er sie nutzt oder eben nicht.

KT: Welchen Beitrag kannst du mit deinem Wissen zur Gemeinschaft betragen?

DM: In der Welt der Blockchain-Technologie und dem Web3 geht es um Eigenverantwortung.

Nach meinem Empfinden befindet sich die Eigenverantwortung in der Gesellschaft auf dem absteigenden Ast. Die eigene Verantwortung wird immer an jemanden delegiert. Es wird immer nach jemandem gesucht, der die eigenen Fehler wieder ausbügelt. Das ist sicherlich sehr bequem, führt jedoch in Abhängigkeiten und schränkt schlussendlich die eigene Freiheit ein.

Die Blockchain-Technologie stellt gewissermaßen eine Alternative zur Verfügung. Jeder Mitmensch, der sich damit befasst, hat plötzlich viel mehr Optionen.

Ein fundiertes Wissen über die Technologie und die Anwendungen ermöglicht es, solche Abhängigkeiten zu reduzieren und etwas Freiheit dazu zugewinnen. Aber auch hier geht es in erster Linie um die “Ermächtigung” eigene Entscheidungen zu treffen. Nicht jeder möchte diese Eigenverantwortung, andere möchten sie sehr wohl.

KT: Welche Tendenzen (Chancen + Risiken) siehst du in deiner Branche in Bezug auf technologische Entwicklung in den kommenden Jahren / welchen Wandel erkennst du?

DM: Das ist ein breites Feld:

Auf der Blockchain-Seite werden immer mehr anwenderfreundliche Applikationen dazu kommen. Zurzeit sind die Einstiegshürden noch hoch und schrecken viele Mitmenschen ab. Je einfacher der Einstieg wird, umso mehr potenzielle Anwender wird es geben.

Doch darin liegt auch ein Risiko-Potenzial. Je einfacher der Einstieg wird, umso mehr begibt man sich wieder in Abhängigkeiten zu den Anbietern. Dazu kommen mehr Angriffspunkte für Hacker und sonstige Betrüger. Je mehr Menschen im Web3 unterwegs sind, desto mehr potenzielle Opfer gibt es. Da diese “neuen Benutzer” einen einfachen Einstieg hatten, mussten sie sich nicht mit der Eigenverantwortung, die der Technologie innewohnt, auseinandersetzen und dürften daher wesentlich schneller zu Opfern werden, da sie die Zusammenhänge nicht verstehen.

Gleichzeitig wird eine breitere Adaption mit mehr Nutzern viele weitere spannende Anwendungen hervorbringen. Diese könnten unser Leben wesentlich vereinfachen, da komplexe Abläufe automatisiert werden können.

Die künstliche Intelligenz und deren Anwendungen werden zeitnah unser aller Leben beeinflussen und natürlich auch im Web3 immer mehr Anwendungsmöglichkeiten finden.
Auch das hat viele Vorteile, birgt aber auch Risiken wie Deep Fakes.

Regulierung und gesetzliche Vorschriften dürften, leider, weiter zunehmen. Die Tendenz, alles und jeden kontrollieren zu wollen, nimmt in meiner Wahrnehmung stark zu. Dabei ist gegen eine vernünftige Regulierung nichts einzuwenden, sie gibt Rechtssicherheit und einen klaren Handlungsrahmen vor. Die vernünftige Regulierung ist demnach auf einer Makro-Ebene angesiedelt.

Leider entfernen wir uns von einer sinnvollen Regulierung immer mehr und rutschen in ein Mikromanagement ab, wo jeder kleinste Schritt überwacht und geregelt werden soll. Dabei entstehen erhebliche Probleme. Je kleinteiliger die Regulierung wird, desto unübersichtlicher wird das Ganze. Dazu kommt, dass die Kontrollorgane auch wachsen müssten und vor allem ein tiefes Verständnis der Materie haben sollten. Beides ist nur bedingt der Fall. Daraus wiederum ergibt sich eine Rechtsunsicherheit bei den Anwendern, was dem Gegenteil einer vernünftigen Regulierung entspricht.

KT: Persönliche Zusatzfrage: Was bringt dich zu deinem Umzug nach Zypern?

DM: Ich bin seit 1997 selbstständig und bin es gewohnt, Eigenverantwortung zu tragen. Wenn ich Mist baue, bleibt der Kühlschrank leer, bildlich gesprochen. Kurz, ich bin ein sehr freiheitsliebender Mensch. Ich mag Rahmenbedingungen, in denen ich mich frei bewegen kann. Als ich 1995 nach Österreich kam, fand ich genau diese Situation vor. Für mich als Schweizer hatte es den Anschein, eines funktionierenden Chaoses. Leben und Leben lassen und es wurde immer miteinander gesprochen, um eine passende Lösung zu finden. Vor allem auf den unterschiedlichen Ämtern habe ich das begrüßt. Als ich damals meinen Schweizer Freunden erzählte, wie locker und lösungsorientiert auf den Ämtern gearbeitet wird, erntete ich großes Erstaunen.

Dieses Österreich gibt es leider nicht mehr.
In den vergangenen Jahren hatte ich das Gefühl, dass ich immer mehr eingeschränkt werde. Das reicht von plötzlich nicht mehr absetzbaren Firmenausgaben bis zu Steuergesetzen, die ein Jahr rückwirkend eingeführt wurden, um nur zwei zu nennen.
All diese Kleinigkeiten haben Anfang 2023 mein persönliches Fass zum Überlaufen gebracht.
Da ich als Schweizer in Österreich nichts zu sagen habe, musste ich mit meinen Füßen wählen und auswandern.

Im ersten Halbjahr betrieb ich viel Recherche zu infrage kommenden Ländern und habe auch das eine oder andere Land/Insel besucht. Nach Abschluss dieser Recherchen blieb Zypern übrig.
Der Plan sah folgendermaßen aus: Wohn- und Firmensitz in Zypern und in der DACH-Region ein Wohnbus, um flexibel zu sein.
Gesagt, getan. Die Firmengründung sowie die Wohnungsmiete lief alles Online aus Österreich. Am 1. Oktober übergab ich mein Haus dem neuen Besitzer. Am 2. Oktober meldete ich mich ab und verließ Österreich in meinem neu umgebauten Lieferwagen in Richtung Deutschland, zu meiner Mutter.

Am 12. Oktober betrat ich das erste Mal zypriotischen Boden und zog in meine Mietwohnung ein.
Meine Behördengänge erinnerten mich an das Gute alte Österreich. Schnell, unkompliziert und kompetent. Dazu kommt natürlich das durchaus brauchbare Wetter und die kurzen Wege zum Mittelmeer. Auch die Lebenshaltungskosten sind etwas tiefer als in Österreich.

Was die steuerliche Rechtssicherheit betrifft, ist Zypern auch ganz weit vorne. Mit dem Erhalt meines Non-Dom Status/ Yellow Slip, garantiert mir Zypern 17 Jahre lang meinen aktuellen Steuerstatus.

Daniel Müller | Foto: MIR - Medias In Res
Vortragende Ed Prinz (links) und Daniel Müller (rechts) und Organisatorinnen Katerina Teresidi (links/mitte) und Sonia Siblik (rechts/mitte) | Foto: MIR Medias In Res
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