Jimmy Schlager und Chris Heller

Lieder ohne Ende in Marchegg

Am 11. August war Jimmy Schlager mit seinem Programm "Lieder ohne Ende" im Garten des Schlosses Marchegg zu Gast. Der Musiker präsentierte gemeinsam mit Chris Heller am Klavier ausgewählte Lieder aus den letzten 15 Jahren.

MARCHEGG. Betrachtete man das Ensemble an Heurigenbänken und kulinarischen Angeboten auf der Wiese vor der Bühne, die zum Plaudern und Essen einluden, erwartete man, dass die Musik an jenem Abend in Marchegg eine Nebenrolle spielen sollte. Doch sofort nachdem Jimmy Schlager die ersten Töne angestimmt hatte, war dem Publikum bewusst, wer die nächsten 120 Minuten das Wort haben würde. Jimmy Schlager und Chris Heller, gemeinsam die "schönste Band der Welt", wissen, wie man Aufmerksamkeit auf sich zieht. Sogar die Störche, die zuvor noch ihre Kreise über dem Schloss zogen, saßen andächtig in ihren Horsten. Es wirkte, als ob auch sie den Klängen lauschten.

Gefühle ohne Ende

Eine Achterbahn der Gefühle, ein Mix aus herzhaftem Lachen, Reflektieren über das Leben, wehmütigem Sinnieren und sich selbst Erkennen begleitete die Zuhörer durch das Konzert. Jimmy Schlager schaffte es wie kein anderer, das Publikum in seine Welt aus Liedern und Erzählungen mitzunehmen. Er begab sich mit seinen Zuhörern auf eine Reise nach Ungarn, Frankreich und Italien, um dann zur Erkenntnis zu gelangen, dass es daheim im Hintaus doch am lebenswertesten ist. Und genau dorthin, in seine Heimat, begleitete ihn das Publikum. Schlager nahm es an der Hand und zeigte ihm seine patscherte Kindheit, das Wunderbare an der Zerrissenheit und seine Probleme mit der Liebe, die er letzten Endes dennoch fand. Und als Schlager dem Publikum das Patentrezept für ungute Zeitgenossen nannte, fragte man sich, warum denn nicht er, sondern Bob Dylan den Literaturnobelpreis gewann. Aber was nicht ist, kann auf alle Fälle noch werden. Das Zeug dazu, das hat der Weinviertler Lokalmatador.

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