Ausfsteigen mit drei Fünfern – Lehrer sind skeptisch
Ab 2012 dürfen Oberstufenschüler trotz drei Nicht Genügend im Zeugnis in die nächste Klasse aufsteigen. Das Modell wirft viele Fragen auf.
BEZIRK (up). Ein Schüler, der in die nächste Klasse aufsteigt und zusätzlich im Modulsystem drei Fächer nachlernen muss, wird damit leicht überfordert sein“, fürchtet Andreas Breitegger, Direktor des Oberstufenrealgymnasiums Deutsch-Wagram.
Denn nach dem neuen System werden die einzelnen Fächer in Semester-Modulen unterrichtet, für Nicht-Genügend-Kandidaten wird es zusätzlich Förderunterricht geben. „Wer unterrichtet und wie das finanziert wird, wurde uns noch nicht mitgeteilt“, sagt der Direktor der Gänserndorfer HAK, Gerhard Antl. Er sei grundsätzlich für Neuerungen offen. „Grundsätzlich werden die Leistungen aber nicht besser, wenn Schüler Defizite in einzelnen Fächern mitschleppen“, weiß er aus langjähriger Erfahrung.
Und er fürchtet, dass mit der neuen Regelung vielen Schülern die Motivation zu lernen fehlen wird. Antl: „Die Idee ist grundsätzlich gut, aber leider nur auf lernwillige Schüler abgestimmt“, was bei Jugendlichen nicht unbedingt die Regel ist.
Und auch Breitegger meint: „Die Bereitschaft zum Lernen muss da sein, Schüler sollten motiviert sein. Das ist die Voraussetzung für positive Leistungen.“ Er plädiert für ein Fördersystem, das schon vor dem drohenden Nicht Genügend zum Einsatz kommt.
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