BERNHARDSTHAL. Bürgerproteste gegen Asylantenheim

Geplante Unterkunft für 15 - 20 Asylanten
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Emotionsgeladene Stimmung beherrschte am Mittwoch bei einer Infoveranstaltung zum Thema Aufnahme von bis zu maximal 20 Asylanten aus Syrien und Afghanistan in einem privaten Wohnhaus in Bernhardsthal. Hauseigentümerin Monika Janka, die bis vor einigen Monaten ein Pflegeheim für Senioren betrieb, will ihre Liegenschaft für Flüchtlinge bereitstellen. Der Entschluss reifte, da sie auf Grund von bautechnischen Mängel das Pflegeheim nicht weiter betreiben durfte. "Die behördlichen Auflagen für einen Weiterbetrieb waren finanziell für mich nicht tragbar, daher habe ich mich entschlossen mein Haus für Asylanten zur Verfügung zu stellen", erklärte Monika Janka.
Mit dieser Situation konfrontiert, stimmte bereits am 20. Jänner der Gemeinderat einstimmig gegen dieses Vorhaben. Bürgermeister Alfred Ertl erklärte: "Wir sind keineswegs ausländerfeindlich eingestellt, schon gar nicht wollen wir Asylanten kriminalisieren. Der Gemeinderatsbeschluss wurde gefasst, da wir sowohl im Kindergarten als auch in der Volksschule keine zusätzlichen Kinder mehr aufnehmen können. Unsere Kapazitäten sind voll ausgeschöpft".
Gemeinderatsbeschluss hat keine Gültigkeit
Auf Grund der Tatsache, dass eine Privatperson ihr Haus als Flüchtlingsasyl zur Verfügung stellt, sind der Gemeinde die Hände gebunden. Deshalb hat Bürgermeister Alfred Ertl den Leiter der NÖ Flüchtlingshilfe Peter Anerinhof vom Amt der NÖ Landesregierung zur Bürgerdiskussion eingeladen. Anerinhof versuchte in seinem Vortrag die Situation der Grundversorgung der Flüchtlingshilfe darzustellen. Bernhardsthal solle demnach ein "Mixquartier" von maximal 15 bis 20 Personen erhalten. Angedacht seien Familien mit Kindern (ohne Kindergarten- oder Schulpflicht) sowie Einzelpersonen. Die Prüfung über die Betriebsstättengenehmigung und weitere Verfahren seinen noch im Laufen.
Sozialverträglichkeit nicht gegeben, Appell an Landesregierung
Gastredner Christian Zeitz vom Institut für Angewandte Politische Ökonomie erklärt, dass der Ort in einem Jahr nicht mehr der sein wird, der er heute ist. "Die Politiker fahren über die Bevölkerung drüber, dagegen muss man sich wehren", richtet er seinen Appell an die Bürger und fordert Peter Anerinhof auf, dass dieser die Stimmung in die nö. Landesregierung mitnehmen muss. "Er ist der, den die Hunde beißen", sagt Zeitz mit einem Blick auf den Bürgermeister.
Kolporierte Morddrohungen gegen seine Person weist Ertl allerdings zurück. "Jedoch sind zahlreiche anonyme Briefe bei der Gemeinde eingangen, die sich gegen das Vorhaben von Frau Janka richten. Unter anderem wurde sie als "geldgierige Schlampe" bezeichnet. Laut Angabe von Monika Janka hat sie allerdings kein derartiges Schreiben erhalten.
Monika Janka, die der hitzigen Diskussion bis zum Schluss beiwohnte, kann die Anfeindungen gegen ihre Person nicht nachvollziehen. Zurufe - wie kannst du uns das antun? Pariert sie: "Jeder hat das Recht sein Haus zu vermieten an wen er will. Ich hätte nicht gedacht, dass die Emotionen so hoch gehen. Man muss sich vor den Asylanten nicht fürchten, aber vor den Reaktionen der Bevölkerung".
Bürgerinitiativen sammeln Unterschriften
Noch während der hitzigen und emotional aufgeheizten Veranstaltung bildeten sich spontan Bürgerinitiativen, die in der Großgemeinde (Bernhardsthal, Reintal und Katzelsdorf) Unterschriften gegen das Flüchtlingsheim starten werden, um einerseits Monika Janka dazu zu bewegen die Vermietung ihres Hauses an die Flüchtlingsbetreuung zurück zu ziehen, andererseits die Nö Landesregierung aufzurütteln, die Genehmigung abzulehnen. "Die Bevölkerung lebt in Angst, die Kriminalitätsrate wird steigen, unsere Kinder und Frauen sind nicht mehr sicher", so der O-Ton eines besorgten Bürgers. "Wir geben nicht kampflos auf"!

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