Mitmach-Aktion in Probstdorf
Blühstreifen für mehr Biodiversität
Im Biodiversitätsdorf Probstdorf wird seit Herbst 2022 von Wissenschaftlern überprüft, wie sich das gezielte Anlegen von Blühflächen auf die Biodiversität auswirkt. Am Freitag, den 22. September, fand im Rahmen dieses Projekts ein Aktionstag unter dem Motto "Säe mit!" statt.
PROBSTDORF. Wissenschaftliche Studien belegen es schwarz auf weiß. Das Insektensterben schreitet voran. Und das hat fatale Auswirkungen auf die Natur. Denn sowohl als Nahrungsgrundlage für Vögel als auch als Bestäuber sind Insekten unersetzbar. Gegen diesen Verlust von Biodiversität geht man nun mit wissenschaftlichen Maßnahmen vor.
Gemeinsam statt im Alleingang
Als intensive Ackerbauregion wurde Probstdorf vom Agrarumweltprogramm ÖPÜL als eine von drei Modellregionen österreichweit ausgewählt, um sich dem Biodiversitätsverlust entgegenzustellen. 2022 startete mit Unterstützung des Vereins zur Förderung der Biodiversität und Blatt Biodiversität sowie vieler motivierter Landwirte der Gemeinde das Projekt "ÖPUL verbindet". Es werden sukzessive sogenannte Biotopverbundsysteme geschaffen. Etwa 12,5 Hektar Blühfläche wurden dabei im Jahr 2023 angelegt. Davon wurden etwa fünf Hektar mit dem sogenannten "Probstdorfer Rebhuhnglück" angelegt. Das heißt, dass nicht unzusammenhängende Einzelmaßnahmen getroffen werden, sondern Biodiversitätsflächen so angelegt werden, dass ein Mehrwert für Fauna und Flora entsteht. Ob dies auch wirklich der Fall ist, wird bis Herbst 2024 intensiv überwacht. Erste Erfolge zeigen sich schon. Erst vor Kurzem wurde in Probstdorf eine gewisse Schwebfliegenart - ein sehr wichtiger Bestäuber - zum ersten Mal bei uns in Niederösterreich vom Wildbienenexperten Matthias Kogler entdeckt.
Säe mit!
Unter dem Motto "Säe mit" mit konnten sich interessierte Besucherinnen und Besucher selbst ein Bild von den Maßnahmen in Probstdorf machen. Ausgerüstet mit einer Saatgutmischung, die für Rebhuhn, Biene und Co. optimale Bedingungen schaffen wird, wurde selbst Hand angelegt und ein Stückchen Ackerfläche eingesät. Bernhard Krautzer, Experte für Pflanzenbau, hatte neben Tipps und Tricks für die Besucher auch wertvolle Infos über Saatgut, Anbau und Mehrwert für die Natur mitgebracht.
Naturräume
Im Anschluss zeigten die Probstdorfer Landwirte Martin Rosar und Christian Radl gemeinsam mit Barbara Steurer und Thomas Labuda vom Österreichischen Kuratorium für Landtechnik und Landentwicklung bei geführten Themenspaziergängen, wie sich das Leben auf Biodiversitätsflächen entwickelt und wie der Gemüsebau mit Biodiversität in Einklang gebracht werden kann.
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