Schönkirchner Filmproduzent
Bollywood im Weinviertel
SCHÖNKIRCHEN. Farbenpracht, Hindi-Songs und opulente Tanzszenen. Wer "Bollywood-Film" hört, denkt in Musik und Bildern. Ans Weinviertel denkt man eher nicht. Falsch gedacht.
Filmemacher Simmy Kailath drehte einen Streifen mit allen Bollywood- Ingredienzien - Liebe, Tragödie, Musik und Tanz; Drehschauplätze sind in Wien und im Weinviertel, genauer gesagt, in Schönkirchen-Reyersdorf, dem Wohnort des Filmproduzenten.
Kailaths Familie stammt aus Kerala in Südindien, er selbst ist in Vorarlberg geboren und lebt seit 14 Jahren mit seiner Familie in Schönkirchen. Der 26-Jährige hat Wirtschaftsrecht studiert, arbeitet in Gänserndorf als Jurist und frönt nebenbei seiner Leidenschaft - dem Filmemachen. "Ich habe schon einige Kurzfilme gemacht, ,Sabu' ist mein erster Langfilm und er hat einen sehr persönlichen Hintergrund", berichtet Simmy Kailath. Einer von seines Großvaters Brüder ist Autist. "Trotz seiner Einschränkungen ist es für uns alle völlig normal, ihm auf Augenhöhe zu begegnen", erzählt der junge Mann, dessen Filmidee aus dieser familiären Situation heraus entstanden ist.
Ein Traum im roten Saree
"Sabu" erzählt von einem autistischen jungen Mann und von James, dem älteren Bruder von Sabu, der mit seinem Forschungspartner versucht, die Gehirnforschung voranzutreiben, um Krankheiten wie Alzheimer zu heilen. James größter Wunsch ist es, Sabu eines Tages mit einer Frau im roten Saree davonziehen zu sehen. Als er gerade am besten Weg ist, diesen Wunsch wahr werden zu lassen, wenden sich die Dinge zum Schlechten.
"Ich habe eine Romanze in den Film eingeflochten, denn das gehört ebenso zu einer Bollywood-Großproduktion wie Tanzszenen", grinst der Independent-Filmmacher. Für die Hochzeitstanzszene mietete das Filmteam eine Hochzeitshalle in Wien, Tänzerinnen engagierte Kailath über zwei Vereine der indischen Community in Wien. Etliche Szenen wurden zudem im Kailaths Privathaus in Schönkirchen gedreht.
Der Low-Budget-Film wurde in den Sprachen Englisch und Malayalam (südindische Sprache) gedreht und ist ein Studentenprojekt der FH St. Pölten und der Schauspielschule Krauss.
Der Film ist hier auf Youtube zu sehen
Hier geht's zum Trailer
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